Prinzipiell kann jeder Gültlinger Haushalt Anschluss an die Datenautobahn finden. Für manche wäre dies allerdings mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden. Foto: Geideck Foto: Schwarzwälder-Bote

Hausanschluss kostet sieben betroffene Einwohner bis zu 1300 Euro / Leerrohre sind dafür schon verlegt

Von Tim Geideck Wildberg-Gültlingen. Die Breitbandversorgung ist dieser Tage ein zentrales Thema im Stadtgebiet. Während in Effringen und Schönbronn derzeit die weißen Internet-Flecken beseitigt werden, herrscht in Gültlingen zumindest theoretisch Vollversorgung."Weiße Flecken – sprich keine Breitbandversorgung möglich – gibt es in Gültlingen nicht", sagte die Ortsvorsteherin Aline Fuhrmann vor dem Ortschaftsrat. Vor geraumer Zeit hat die Stadt ihre Bürger aufgerufen, sich zu melden, falls sie keinen leistungsfähigen Anschluss an die Datenautobahn haben. Sieben Rückmeldungen aus Gültlingen gingen auf dem Rathaus ein. In allen sieben Fällen liege laut Fuhrmann bereits ein entsprechendes Kabel im Boden, lediglich der Hausanschluss sei noch nicht vorhanden.

Der würde die Eigentümer aber bis zu 1300 Euro kosten, weil sich das Kabel in der Regel auf der anderen Straßenseite befindet und somit Tiefbaumaßnahmen notwendig werden. "Das ist nicht von Pappe", gestand Bürgermeister Ulrich Bünger. Eine Subventionierung seitens der Stadt sei aber ausgeschlossen.

Das kritisierte der CDU-Ortschaftsrat Walter Baur und richtete den Blick auf Effringen und Schönbronn, wo derzeit auf Kosten der Stadt Leerrohre für eine bessere Breitbandversorgung verlegt: "Man sollte schauen, eine Gleichberechtigung mit allen Stadtteilen zu haben."

Bünger betonte jedoch, dass in Gültlingen bereits entsprechende Kabel liegen würden – im Gegensatz zu Effringen, Schönbronn und auch Sulz am Eck: "Die haben gar nichts." Nach EU-Recht seien der Stadt im Fall Gültlingen die Hände gebunden. Sie könne nur Leerrohre verlegen, nicht aber einen einzelnen Hausanschluss subventionieren und dadurch in den Wettbewerb eingreifen. Dadurch werde der Anschluss für den Einzelnen in Gültlingen teurer als in Effringen oder Schönbronn, "das gebe ich gerne zu".

Eine Antwort, die den CDU-Rat Roland Selb nicht zufriedenstellte: "Es kann nicht sein, dass der Sulzer 1200 Euro zahlt und der Gültlinger vielleicht 1500 Euro, weil zum Beispiel ein großer Stein unter der Straße liegt und da Unwegsamkeiten auftauchen."