Saskia Esken verweist darauf, dass Frauen jeden Tag eine Stunde mehr unbezahlte Care-Arbeit leisteten als Männer. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Zum Weltfrauentag zeigt sich die SPD-Chefin zwar stolz über das Erreichte - doch sie benennt auch Felder, auf denen die unterschiedliche Behandlung von Frauen und Männern offensichtlich ist.

Berlin - SPD-Chefin Saskia Esken hält umfangreiche Anstrengungen für mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern für nötig. "Es gibt noch eine Menge zu tun, bis das Postulat unserer Verfassung Realität wird, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind", sagte Esken der dpa anlässlich des Weltfrauentages an diesem Freitag. "Auch im Jahr 2024 sind wir noch weit entfernt von einer Gleichberechtigung von Frauen und Männern, beispielsweise bei der familiären Care-Arbeit und beim Verdienst."

Esken verwies darauf, dass Frauen jeden Tag eine Stunde mehr unbezahlte Care-Arbeit leisteten als Männer. Care-Arbeit steht für Tätigkeiten der Fürsorge und des Pflegens wie etwa Kinderbetreuung oder Pflege von Eltern oder Großeltern. "Eigentlich müssten sie bei gleichem Lohn pro Tag eine Stunde weniger arbeiten dürfen, um dafür einen Ausgleich zu schaffen." Dafür fördere die Regierung partnerschaftliches Engagement und die gemeinsame elterliche Verantwortung, etwa durch eine Freistellung des Partners nach der Geburt eines Kindes und durch zusätzliche Partnermonate beim Elterngeld.

"Frauen verdienen im Schnitt 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer - eigentlich müssten Frauen 40 Urlaubstage zusätzlich erhalten, um dafür einen Ausgleich zu schaffen", so Esken weiter. Dafür unterstütze die Regierung Lohngleichheit durch Entgelttransparenz in den Unternehmen und durch eine Aufwertung sogenannter "typischer" Frauenberufe. Esken: "Der beste Schutz vor Altersarmut bei Frauen ist eine hohe Erwerbsbeteiligung statt geringer Teilzeit oder Minijobs und dazu eine gerechte Bezahlung."