Viel Spaß hatten die Deutz-Freunde Wellendingen bei ihrem Treffen am Freitagabend bei der Scheune von Armin Klaiber (links), der sich an das älteste Fahrzeug lehnt, das immerhin schon 63 Jahre lang seinen Dienst verrichtet. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Deutz-Freunde Wellendingen fachsimpeln beim Treffen bei Armin Klaiber über ihre fahrbaren Schätze / Interessierter Blick unter die Haube

Von Thomas Riedlinger

Wellendingen. Bereits zum vierten Mal trafen sich die Deutz-Freunde Wellendingen mit ihren Traktoren. Auch dieses Mal war den Schlepper-Fans um Initiator Armin Klaiber das Wetter hold, auch wenn sich am Horizont bereits dunkle Regenwolken abzeichneten.

Dicht gedrängt in Klaibers Scheune unweit des Gewerbegebiets Bahnhof, und auch an den Biergarnituren, die vor der Scheune aufgestellt worden waren, fachsimpelten annähernd 50 Liebhaber über ihre Traktoren und deren unterschiedliche Einsatzgebiete. Fast alle Traktoren sind noch bis heute im täglichen Einsatz und sind damit eben nicht nur reine Schauobjekte.

Rund zwei Dutzend stolze Besitzer mit ihren Fahrzeugen waren auch in diesem Jahr wieder gekommen, darunter auch eine Gruppe aus Feckenhausen. Dabei stammt das älteste Fahrzeug aus dem Jahr 1953, das zweitälteste mit Baujahr 1956/57 war nur unwesentlich jünger. An diesen alten Modellen sieht man zum Teil noch die Welle für einen Transmissionsriemen, mit dem damals Geräte wie Dreschmaschinen oder andere landwirtschaftliche Aggregate angetrieben wurden, erläuterte Armin Klaiber.

Die luftgekühlten Motoren dieser Baujahre waren im Betrieb unproblematischer als die späteren wassergekühlten Versionen. Der einfache Bauer hatte nämlich damals für seine wassergekühlten Aggregate in der kalten Jahreszeit kein Glysantin als Frostschutz zur Verfügung, das Kühlwasser gefror bei Minusgraden. Also musste vor Inbetriebnahme das Kühlwasser erst abgelassen, der Schlepper gestartet und das Kühlwasser wieder eingefüllt werden. "Die luftgekühlten Modelle sind einfach gelaufen", so Armin Klaiber.

Deutz hatte erste Modelle bereits 1927 gebaut. Die Motoren der Firma hatten einen sehr guten Ruf und wurden auch in Fabrikate anderer Hersteller wie beispielsweise Kramer oder Eicher verbaut. Ab dem Jahr 1962 hatte die Klöckner-Humboldt-Deutz KG aus Köln begonnen, Aktienanteile der Maschinenfabrik "Fahr" in Gottmadingen bei Singen zu erwerben und übernahm das Unternehmen dann 1975 komplett. Ab 1977 wurde die Produktion unter der neu gebildeten Marke "Deutz-Fahr" verkauft, allerdings das Werk in Gottmadingen an Greenland verkauft. Seit 1995 gehört Deutz-Fahr zur italienischen SAME-Gruppe. In Deutschland werden in Lauingen immer noch Traktoren der Baureihe "Agrotron" produziert.