Bei Diskussion um Kinderzentrum-Gerätehäuschen wird’s im Gemeinderat metaphorisch / Günstiges Modell soll her

Von Alicja Bienger

Wellendingen. Bis zur Eröffnung des neuen Kinderzentrums in Wellendingen ist es nicht mehr weit – doch es fehlen noch die Außenanlagen.

Eine emotionale Diskussion diesbezüglich fand bei einem Ortstermin am 5. April statt (wir berichteten). Unter anderem hatte Gemeinderat Armin Klaiber einen Grundriss der Häuschen gefordert, die zur Aufbewahrung von Spielgeräten und Mülltonnen dienen sollen. Zudem war das von der Firma Holzmaxx eingeholte Angebot mit der Holzvariante der Häuschen den Räten mit 36 557 Euro zu teuer.

Die Grundrisse lagen den Räten in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor, und statt Holz soll es jetzt Metall werden.

Im ersten Moment sah alles nach einer raschen Abstimmung aus – der Rat hatte Beispielbilder vor Augen, so dass Klaiber sich besonders "positiv überrascht" von den insgesamt vier verschiedenen Ausführungen der Nebengebäude zeigte: "20 Jahre Garantie, das ist wahrscheinlich der Mercedes unter den Blechhütten." Das Modell "CasaNova" der Firma Biohort bietet nämlich alle Extras, die man so braucht oder auch nicht – inklusive Edelstahl-Schrauben, Gasdruckdämpfer an den Türen, Wärmedämmung und umlaufendem Acrylglaslichtband. Das Gesamtangebot der Firma Holzmaxx inklusive Montage der drei Häuschen beläuft sich auf 32 582,88 Euro – immerhin knapp 4000 Euro weniger als noch vor einigen Tagen.

Gemeinderat Tobias Schlenker zeigte sich nicht ganz so begeistert von dem Angebot wie Klaiber. "Der Preis ist okay", sagte er mit Verweis auf ähnliche Modelle aus dem Baumarkt, "doch muss es gleich der Ferrari unter den Gerätehäuschen sein?" Alois Eisele stimmte ihm zu: "Wozu eine Wärmedämmung im Gartenhaus? Wollen die darin wohnen?"

Schlenker schlug schließlich vor, den Prospekt der Firma Biohort, den er bei sich zu Hause habe, im Rathaus vorzulegen, so dass man eine Auflistung vornehmen könne mit Modellen, die nicht ganz so viel kosteten wie das Modell "CasaNova" – "damit wir nur den VW kriegen", wie Bürgermeister Albrecht sagte. Das Ganze werde dem Gremium per E-Mail zugesandt. "Sollte bis 8. Mai keine negative E-Mail zurückkommen, gilt das als Zustimmung", wurde beschlossen. Auch einem Kunststoffzaun, der um das neue Kinderzentrum laufen soll, stimmte der Gemeinderat nach einer kurzen Beratung zu.

Im Anschluss an die Diskussion und besonders in Bezug auf die vorangegangene merkte Wolfgang Minder an, dass die Verwaltung sich "vieles erspart" hätte, wenn man vorher den Bauausschuss mit ins Boot geholt hätte.