Mitgliederversammlung: Sportheimanbau nach 13 Jahren Geschichte / "Einfaches Wirten" angesagt
Neben zwei besonderen Ehrungen hatte Vorsitzender Martin Häsler, der zusammen mit Florian Laboranovits den SC Wellendingen führt, vor allem eine tolle Nachricht an die Mitglieder bei der Hauptversammlung: der Verein ist seit Anfang des Jahres schuldenfrei.
Wellendingen. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man sich klar macht, dass noch unter Führung des heutigen Ehrenvorsitzenden Wolfgang Minder vor 13 Jahren für den großen Sportheimanbau ein Darlehen von 242 000 Euro aufgenommen worden war. "Heute zeigt sich diese damalige weitsichtige Entscheidung als richtig", sagte Häsler in der Versammlung. Und doch war es für Vorstand und Mitglieder eine enorme Herausforderung über viele Jahre.
Insgesamt betrugen die Umbaukosten ursprünglich sogar 360 000 Euro. Nach Abzug von Zuschüssen, Eigenkapital und tausenden von ehrenamtlich geleisteten Stunden in Eigenleistung waren noch besagte 242 000 Euro zu finanzieren. Dafür war sogar eigens ein "Hunderter-Club" gegründet worden, in dem von jenen Mitgliedern jährlich 100 Euro zusätzlich gespendet wurden.
Allein dadurch war im Laufe der Jahre eine Spendensumme von rund 50 000 Euro zusammen gekommen. Von den ursprünglich rund 50 Personen des "Hunderter-Clubs" haben bis heute rund die Hälfte die Stange gehalten. Mit der Tilgung des Darlehens soll dieser "Hunderter-Club" nun aufgelöst werden.
Eine weitere große Stütze ist die Hilfe des Fördervereins unter der Leitung von Karlhelm Grießer, der bereits seit 21 Jahren besteht und mit viel Engagement und zahlreichen Aktionen das ganze Jahr hindurch den Hauptverein finanziell unterstützt. Auch wenn mit einem Kraftakt die Schulden des Sportclubs abgebaut und die Tilgungszahlungen erledigt seien, sagte Karlhelm Grießer weiterhin die Unterstützung des Fördervereins zu. "Wir lehnen uns nicht zurück und legen nicht die Hände in den Schoß." Es werde weitere Kostenstellen wie anstehende Renovierungen oder die umfangreiche Jugendarbeit geben, für die laufend Geld benötigt werde.
Dies war im vergangenen Herbst klar geworden, als aus einer vermeintlich kleinen Fußbodenreparatur im Sportheim überraschend ein komplett neuer Boden werden musste, weil der alte Boden nicht mehr instand zu setzen war. Dies und die Bewirtung des Sportheims, die aus Personalgründen nicht mehr ganzjährig zu leisten ist, stellt den Verein und seine Funktionäre vor immer neue Herausforderungen.
"Einfaches Wirten" soll zukünftig die freiwilligen Wirtsleute entlasten: anstatt umfangreicher Kuchen und Vesper wird es für die hungrigen Besucher Bratwüste geben. Vor allem soll aber weiterhin den Gästen auch nach einem Auswärtsspiel abends im Sportheim die Gelegenheit geboten werden, auf ein Bier zusammenzukommen und zu diskutieren.
Betreuer und Trainer fehlen
Auf der sportlichen Seite hat der Verein ein wechselvolles Jahr hinter sich: die erste Fußball-Mannschaft habe nach dem Aufstieg im Jahr zuvor den Klassenerhalt nicht schaffen können und war wieder abgestiegen, führte der sportliche Leiter, Florian Laboranovits, aus. Hier waren mehr als einmal Spiele unglücklich praktisch in letzter Minute verloren worden.
Dafür war die zweite Mannschaft nach einer überraschend guten Saison aufgestiegen; dies wurde natürlich mit einer tollen Fete gefeiert. Beide Mannschaften plagt unter anderem der knappe Spielerstand. Dies führte Jugendleiter Stefan Minder beim Bericht über die Jugend ebenfalls an.
Bei den Junioren waren zusammen mit Wilflingen und Frittlingen bei den A- bis E-Junioren Spielgemeinschaften gegründet worden. Hier fehlen Betreuer und Trainer, ohne die eventuell in Zukunft kein Trainingsbetrieb mehr möglich sein wird. Keinerlei Nachwuchssorgen hat der Verein dafür bei den F-Junioren und den Bambinis.
Und die Auszeichnungen? Die langjährigen aktiven Spieler, Jürgen Mink und Simon Grießer, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
