Was wäre ein Musikverein-Jubiläum ohne Musik? Ein Bläserquartett aus den Reihen des Musikvereins umrahmte die Feierlichkeiten im Bürgerhaus mit festlichen Klängen. Foto: Block Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Musikverein Wilflingen kann auf wechselvolle Geschichte zurückblicken

Von Dieter Block

Wellendingen-Wilflingen. Der Musikverein Wilflingen wurde vor 110 Jahren aus der Taufe gehoben. Dies wurde am Samstag gefeiert.

Die damaligen Musikanten gingen zur Ausbildung nach Schörzingen und der Ausdruck "gehen" war damals noch Realität. Im Jahr 1910 beteiligte man sich erstmals an einem Wertungsspiel und war stolz auf das Ergebnis. Die Urväter von damals könnten auf das, was der Musikverein Wilflingen heute darstellt, mindestens genauso stolz sein. Bei der Feier am Samstag wurde der Historie des Vereins ein großer Rahmen eingeräumt.

Den Auftakt bildete der Marsch der Kapelle vom Bürgerhaus zum Friedhof, begleitet von zahlreichen weiteren Gästen. Unter der Leitung von Daniel Hirt wurden Marsch und Totenehrung von feierlichen Klängen umrahmt.

Der Musikverein-Vorsitzender Udo Angst hob die Bedeutung der Gründer, Musiker und Mitglieder in der Vereinsgeschichte hervor und legte einen Kranz zu Ehren der Verstorbenen nieder. Mit dem bewegenden Lied vom guten Kameraden fand diese Zeremonie einen würdigen Abschluss.

Göttlicher Zuspruch durfte in früheren Zeiten nicht fehlen, und darauf wird beim Musikverein auch in der Gegenwart nicht verzichtet. Der anschließende Gottesdienst in der Sankt-Gallus-Kirche hob ebenfalls die Bedeutung der Verstorbenen heraus.

Pfarrer Varghese Plackal zelebrierte den Gottesdienst und verwies darauf, dass man in Dankbarkeit zurückblicken, jedoch auch vorausschauen solle. Die Kapelle des Musikvereins zauberte mit ihren Instrumenten herrliche Klänge in das Gotteshaus. Die Fürbitten wurden ebenfalls von den Musikern vorgetragen. Der anschließende Marsch führte von der Kirche Sankt-Gallus zum Bürgerhaus. Dort wurden die Festgäste in Form eines kleinen Platzkonzerts begrüßt.

Die Festlichkeiten im Bürgerhaus begannen mit einem Sektempfang und anschließenden Klängen eines Bläserquartetts aus den Reihen der Kapelle. Vorsitzender Udo Angst hieß die vielen Ehrengäste willkommen, darunter Blasmusik-Kreisverbands-Vorsitzender Ottmar Warmbrunn, die beiden erst kürzlich gewählten Vorsitzende Carolin Sauter und Lena-Marie Pfenning vom Patenverein Wellendingen sowie ehemalige Dirigenten und Ehrenvorsitzende des Vereins.

Ortsvorsteher Andreas Muschal stellte in seinem Grußwort fest, dass sich in 110 Jahren von der Politik bis hin zur Kirche vieles teils dramatisch verändert habe, aber als feste Konstante die Vereine geblieben seien. Ottmar Warmbrunn betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Vereins für die Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen. Der Kreisverbands-Vorsitzende wünschte dem in dieser Hinsicht vorbildlichen Jubilar zudem viel Erfolg beim anstehenden Wertungsspiel. Für die Wilflinger Vereine sprach Manuel Schneckenburger und bewies an einem kleinen Beispiel, dass man die Bedeutung von Musik in einfachen Worten ausdrücken kann. In der sich anschließenden visuellen Präsentation und der vielen Bilder aus vergangenen Zeiten kamen so manche Erinnerungen aus der Vereinsgeschichte wieder zurück. Erinnerungen auch daran, dass vieles in den Anfangsjahren und besonders während und kurz nach den Kriegen nicht einfach gewesen ist. Schöne Erinnerungen sind geblieben, ebenso wie so manche Tradition. Ottmar Warmbrunn war es vorbehalten Vergangenheit und Gegenwart zu verknüpfen und Ehrungen vorzunehmen. Ein Büfett wartete noch auf die Gäste und man ließ den Tag nochmals Revue passieren.