Haushaltszwischenbericht: Gewerbesteuereinnahmen entzücken Wellendingen

Wellendingen (apf). Während bei Otto Normalbürger oder bei Erna Bantle die Wanne beim samstäglichen Bad mit Wasser gefüllt ist, kann der Wellendinger Bürgermeister beinahe wie die Comicfigur Dagobert Duck Geldscheine und Goldstücke nehmen. Was heißt beinahe, er kann.

Die Gewerbesteuereinnahmen bewegen sich auf Rekordniveau. Im Haushaltszwischenbericht nach dem dritten Quartal hat Kämmerer Phillippe Liebermann die mehr als außergewöhnliche Summe von 5,283 Millionen Euro vermerkt. Im Vergleich zum Planansatz von 3,0 Millionen Euro bahnt sich ein sattes Plus an.

Bevor gutgläubige Gemüter tatsächlich beim Schultes klingeln und nachschauen wollen, sei angemerkt, dass er diese voraussichtlichen Mehreinnahmen natürlich nicht mit nach Hause nimmt, dass sie vielmehr in der Gemeinde überwiegend drei Aufgaben zu erfüllen haben.

Ohne Altlasten in 2017

Einerseits soll der restliche Teil des 2014er-Fehlbetrags von 314 617,22 Euro bereits in diesem Jahr beglichen werden – der 2017er-Haushalt startet somit nicht mit Altlasten. Andererseits lassen sich die Rücklagen, die sich für Wellendinger Verhältnisse bescheiden im unteren sechsstelligen Bereich bewegen, aufpäppeln (Schulden sind mit etwa 2,1 Millionen Euro beinahe zehnmal so groß). Und außerdem kommt das Haushaltsjahr 2018, das nach der Logik des Gebens und Nehmens mit einer entsprechend höheren Umlage an Bund und Land aufgestellt werden muss.

Ein weiteres Plus des "Geldsegens" ist "eine sehr, sehr flüssige Kasse" (Bürgermeister Thomas Albrecht). Eine Tatsache, die das Alltagsgeschäft im Rathaus ungemein erleichtert und vor einiger Zeit noch nicht so gegeben war.

Alles zusammen gesehen, lässt es verständlich erscheinen, dass der Bürgermeister das Haushaltsjahr 2016 im Gemeinderat als "eines der besseren der Gemeinde" einstuft. Möglicherweise ist es so gut, dass er, falls er heute Nachmittag im wohltemperierten Wasser badet, ein fröhliches Liedchen anstimmt.