Die Mitarbeiter des Wellendinger Kinderfrühstücks hatten Pech mit dem Wetter. Aber wen stört’s? Foto: Hafner Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug als Belohnung für ehrenamtliche Helfer / Zwischen Brennnesseln und Wurst

Wellendingen. Für die kreative und zeitintensive ehrenamtliche Gestaltung des Wellendinger Kinderfrühstücks, das seit nunmehr 15 Jahren für die Schulkinder ein Dauerbrenner ist, bedankt sich einmal im Jahr die katholische Kirchengemeinde bei den über 20 vorwiegend jugendlichen Mitarbeitern mit einem Ausflug mit Grillfest.

So brach man mit Privatautos erwartungsfroh auf, diesmal in Richtung Fischingen am Neckar zu einer Paddeltour bis Horb. Angesichts des stabil schlechten Wetters gab es keine Hoffnung, die rund elf Kilometer lange Strecke trocken zu überstehen. Als erste Präventivmaßnahme kauften sich fast alle Teilnehmer für 50 Cent ein kleid- und wirksames Regencape. Als zweite – entscheidende – Präventionsmaßnahme erhielt die nun adrett in rot gewandete Truppe eine halbstündige Einführung in Paddeltechnik und Unfallverhütung seitens des Kanuverleihers.

Solchermaßen ausgiebigst präpariert -– nur um zu demonstrieren, was geschehen kann, wenn man alle Vorsichtsmaßnahmen missachtet – lenkte ein Dreierkanu, besetzt mit zwei erfahrenen Mitarbeiterinnen sowie einer bis dahin vertrauensvollen Newcomerin, zielsicher bereits nach 50 Metern frontal gegen die felsige Böschung, und zeigte gleich darauf bereitwillig, wie labil tatsächlich so ein Dreier-Kanu ist, wenn man dann noch ein bisschen ratlos herumzappelt.

Erfreulicherweise war das Wasser an dieser Stelle nur 1,50 Meter tief, so dass man nicht einmal schwimmen musste, um nach fünfminütigem Waten an einer geeigneten Stelle schließlich das mit Brennesseln bewachsene Ufer zu erklimmen. Ersatzkleidung hatte man - dank der Organisation der Leiterin Gudrun Hafner selbstverständlich dabei, so dass alle Teilnehmer nach diesem selbstlosen, abschreckenden Intermezzo rund zwei Stunden später die Anlegestelle in Horb erreichten, zumal unterwegs der Regen tatsächlich etwas nachgelassen hatte.

An überdachten Tischen machte man sich dann über das bereits während des kühlen Abenteuers heiß ersehnte Grillgut her. Wurst- und Fleischliebhaber sowie Vegetarier wurden gleichermaßen bedacht. Aber noch während der Rückfahrt taten sich – siehe da – in den Mägen bereits wieder ein kleine Hohlräume auf, etwa so groß wie drei Kugeln Eis. Inzwischen ließ der Himmel wieder laufen, und so fiel eine ziemlich große, ziemlich nasse und ziemlich gut gelaunte Menschenmenge in eine Rottweiler Eisdiele ein. So fand ein feucht-fröhlicher Dankeschön-Tag einen würdigen Abschluss.