Auf Pfarrer Varghese Plackal – und seine Gemeinde – wartet am Sonntag ein besonderer Tag. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Varghese Plackal feiert am Sonntag 70. Geburtstag / Genau die Hälfte seines Lebens in Deutschland

Wellendingen (rd). Jeder kennt ihn in Wellendingen. Pfarrer Varghese Plackal feiert diesen Sonntag nicht nur seinen 70. Geburtstag, sondern gleichzeitig auch 50 Jahre Profess-Jubiläum. Die Gratulanten werden Schlange stehen.

Geboren wurde Varghese Plackal in Kerala/Indien als eines von insgesamt acht Kindern, vier Mädchen und vier Jungen. In einem Land, das ganz überwiegend von Hindus bevölkert ist und nur zu knapp drei Prozent von Christen, ging er in eine kirchliche Schule, die von einer Pfarrei geleitet wurde. Seinen Worten nach haben Christen hohen Einfluss wegen der sehr guten Hochschulen und Universitäten und der entsprechenden hervorragenden Ausbildung.

1964 ist er in ein Kloster eingetreten für eine Klosterausbildung, die fast 13 Jahre lang dauerte. Diesem Orden der Karmeliter gehört er bis heute an. Die Ausbildung schloss er mit dem Abschluss "Bachelor Degree" ab. Nach seiner Priesterweihe 1976 war er in Indien knapp vier Jahre als Seelsorger tätig.

Im Jahre 1980 kam er nach Deutschland, um in Würzburg weitere vier Jahre an der Universität zu studieren. In Höfingen bei Leonberg war er danach zehn Jahre lang als Pfarrer tätig, bevor er 1994 nach Wellendingen gekommen ist. Seit 2004, also bereits seit elf Jahren, betreut er nicht nur die Gemeinden Wellendingen und Wilflingen, sondern zusätzlich auch Zepfenhan und Feckenhausen.

Wenn Pfarrer Plackal in zeitlichen Abständen immer wieder nach Indien kommt, verbringt er diese Zeit teilweise im Kloster und teilweise auch zuhause. Sechs der ursprünglich acht Geschwister sind heute noch am Leben und haben jeweils ihre eigenen Familien. Eine verstorbene Schwester hatte den Weg als Ordensnonne gewählt und war ebenfalls Karmeliterin.

Früher wie heute sucht er die Gemeinschaft der Mitmenschen und mag und schätzt sie sehr. Auch die Ordensgemeinschaft pflegt er nach Möglichkeit bis zum heutigen Tag. Von seinen insgesamt 70 Jahren hat er 35 Jahre in Indien verbracht, also genau die Hälfte seiner bisherigen Lebensspanne.

Ein Hobby habe er heute nicht mehr, sagte er auf Anfrage. Aber die theologischen Bücher sind bis heute seine Leidenschaft, mit denen er sich immer noch gerne beschäftigt.