In der Mitgliederversammlung des Musikvereins Wellendingen ernennen die beiden Vorsitzenden, Carolin Sauter und Lena-Marie Pfenning, die langjährigen Funktionäre Gudrun Beyerle und Ralf Hermann zu Ehrenmitgliedern. Mit Xaver Martin stellt sich der neue Dirigent vor, der Interimsdirigent Tobias Schlenker ablöst (von links). Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein: Suche beendet / Steigerung des Probenbesuchs gewünscht / Ansporn dank Albrecht

Rund ein halbes Jahr lang hatte der Musikverein Wellendingen einen neuen Dirigenten gesucht. Nun ist er da: Xaver Martin aus Hilzingen.

Wellendingen. In die Lücke war zunächst der stellvertretende Vorsitzende und Kassier, Tobias Schlenker, gesprungen und hatte die Mitglieder auf die Konzerte vorbereitet. Nach schwieriger Suche stellte sich nun Xaver Martin in der Mitgliederversammlung vor.

Er sei 57 Jahre alt, verheiratet, habe drei Kinder und sei Musiklehrer, sagte Xaver Martin vor der Versammlung. Damit könnte nun wieder etwas mehr Ruhe in den Verein kommen, der heute aus 273 Mitgliedern besteht, darin sind 153 fördernde Mitglieder und 85 Ehrenmitglieder enthalten. Die aktive Kapelle besteht aus 50 Musikern.

Eine Vielzahl von Terminen wie Sommerfest unter der Linde, Weinfest, Kreismusikfest Böhringen, Musikfest Pfohren, Altmaterialsammlung, zwei "tolle" Konzerte mit Wilflingen, Narrentreffen in Haigerloch und nicht zuletzt kirchliche Feiertage, der Adventsnachmittag der Vereine oder die eigene Fasnet in der Gemeinde hielten die Mitglieder laut Schriftführerin Manuela Weinmann das ganze Jahr auf Trab.

Kassier Tobias Schlenker vermeldete einen gestiegenen Kassenstand. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Musiker während seines halbjährigen Dirigats seiner Bitte um besseren Probenbesuch nur teilweise nachgekommen seien. Bis Ende Juli, was dem Ausscheiden des damaligen Dirigenten Fabian Kliem entspricht, war der Probenbesuch auf 68,3 Prozent gefallen, hatte sich dann unter Tobias Schlenker auf 76,8 Prozent erholt. Das Ziel seien aber 80 Prozent.

Gerechnet

"Der Probenbesuch ist der Schlüssel dafür, dass auch der neue Dirigent Spaß an seiner Arbeit hat und den Verein musikalisch weiterbringt", gab Schlenker zu bedenken. Und stellte gleich eine Rechnung auf: "Wenn jeder drei Proben mehr absolviert als im vergangenen Jahr, passt das. Und wer jetzt nur zwei Fehlproben hatte, sucht sich einen aus seinem Register mit freiem Potential nach oben", lachte er verschmitzt.

In diese Kerbe schlug Bürgermeister Thomas Albrecht bei der Entlastung: In seinem Gemeinderat sei der "Probenbesuch" bei rund 95 Prozent. "Also übertrumpfen Sie den Gemeinderat, so schwer ist das nicht", ermunterte er die Musiker. Im Übrigen sehe man an der derzeitigen "Frauen-Power" des Vereins, dass "auch junge Mädels sehr gut bei der Vereinsführung zu gebrauchen sind". Souverän und routiniert leiteten Carolin Sauter und Lena-Marie Pfenning die Versammlung.

Nach wie vor sehr viel Engagement werde in die Jugendausbildung investiert, sagte Anne-Kathrin Buschle, die zusammen mit Gudrun Beyerle und Rainer Hermann die Jugendarbeit koordiniert. Bereits ab drei Jahren nehmen zehn Kinder im Kindergarten an der musikalischen Früherziehung teil. Vier Kinder seien derzeit in der Blockflötenausbildung im Vorschulalter. Aus 22 Kindern bestehe die mittlerweile achte Bläserklasse der Grundschule. Und insgesamt 28 Jungmusiker bilden die Jugendkapelle unter Leitung von Jonas Eismann aus Wilflingen.

Gewählt

Bei den Wahlen wurden Tobias Schlenker als stellvertretender Vorsitzender und Kassier sowie die aktiven Beisitzer Frank Junker und Tobias Edel für eine weitere Wahlperiode in ihren Ämtern bestätigt. Theresa Mießlang und David Hermann scheiden aus dem Gremium aus. Zu Ehrenmitgliedern (aktiv) für mehr als 25 Jahre Musizieren wurden Ralf Hermann und Gudrun Beyerle ernannt. Für jeweils 20 Jahre wurden Martin Schmidt und Daniel Bettinger ausgezeichnet, für jeweils zehn Jahre Lea Götz, Lisa Grießer, Stefan Lammer, David Rieble, Franziska Roth und Alexandra Steidle.

Geehrt

Zum Ehrenmitglied (passiv) für 30 Jahre fördernde Tätigkeit wurde Thomas Bucher ernannt. Für jeweils 20 Jahre passive Unterstützung erhielten Josef Hafner, Karl-Eugen Hafner, Martin Häsler, Ursula Kroschewski, Dietmar Peter, Christine Schneider, Richard Weber, Dagmar Wiedemann und Josef Zimmerer eine Auszeichnung.