Unimog: Gemeinderat auf der Suche nach einer praktikablen Lösung für ein plötzlich aufkommendes Problem

Reparatur oder Neuanschaffung? Der 17 Jahre alte Unimog der Gemeinde Wellendingen bereitet nicht nur dem Bauhofteam, sondern auch der Verwaltung und dem Gemeinderat Kopfzerbrechen.

Wellendingen (psw). Das Ergebnis der längeren Diskussion in der Bauhofhalle knapp und kurz vorweg: Es ist noch nichts entschieden. Ein Neufahrzeug würde immerhin 136 000 Euro kosten – und im Haushalt sind dafür keine Mittel eingestellt.

Bürgermeister Thomas Albrecht betonte ausdrücklich: "Wir sind heute hier, um Meinungen zu sammeln sowie um zu beraten, aber nicht um eine Entscheidung zu treffen." Am Ende des intensiven Meinungsaustauschs fasste der Schultes den Wunsch des Gremiums wie folgt zusammen: Das Fahrzeug wird nochmals dem TÜV vorgeführt – und zwar ohne einen Vertreter einer Werkstatt. Mit dem TÜV-Gutachten wird eine unabhängige Werkstatt aufgesucht. Zudem soll ein Restwertgutachten erstellt werden. Und danach wird der Gemeinderat die Entscheidung treffen.

Nach derzeitigem Stand fallen beim 17 Jahre alten Fahrzeug Reparaturkosten in Höhe von 19 000 Euro an. Zu diesem Ergebnis kam bisher eine Lkw-Werkstatt.

Zu den Schäden am Fahrzeug berichteten die Vertreter des Bauhofs, Markus Roth und Heiko Götz. Unter anderem ist eine Druckluftleitung in Mitleidenschaft gezogen. Teile des Fahrzeugs sind an- beziehungsweise durchgerostet.

Mehrere Ratsmitglieder wunderten sich, warum die Schäden jetzt erst bemerkt worden seien. "Warum wurde bei den Haushaltsberatungen im letzten November noch nicht darauf hingewiesen", fragte Alois Eisele. Auch andere Ratsmitglieder schlossen sich dieser Fragestellung an. Ebenso war mehrmals der Hinweis zu hören, weitere Angebote für die Reparatur einzuholen.

Der Unimog sei im Winter noch ganz normal gelaufen, erklärte Bauhofleiter Markus Roth. Zum Zeitpunkt der Haushaltsberatungen habe es noch keinerlei Anzeichen gegeben, dass Reparaturen in solcher Höhe anstehen würden. Die Vertreter des Bauhofs verwiesen auf die klaren und unmissverständlichen Aussagen des TÜV.

Ratsmitglied Thomas Albrecht schlug vor, auch nach einem nicht ganz neuen Unimog Ausschau zu halten. "Wenn wir ein Fahrzeug für 85 000 Euro bekommen würden, könnte ich dem eher zustimmen", sagte der Namensvetter des Schultes’. Armin Klaiber ("Ein Unimog kostet seinen Preis, das ist eindeutig Fakt") versprach sich davon nicht allzu viel; er zweifelte auch noch an den veranschlagten Kosten für die Reparatur.

Aus der Mitte des Gremiums kam der Vorschlag, zukünftig für die Fahrzeuge des Bauhofs hinsichtlich Alter, Zustand und zu erwartender Reparaturen eine Liste zu erstellen, um für die Haushaltsberatungen besser gerüstet zu sein. Vor der Sommerpause müsse die Entscheidung fallen, meinte Bürgermeister Albrecht.

Das reparaturbedürftige Fahrzeug stand indessen ohne Beachtung im Vorraum der Bauhofhalle. "Wir können das Fahrzeug anschauen", meinten Bürgermeister Albrecht und die Bauhofvertreter unisono, was aber allgemein nicht für notwendig erachtet wurde. "Ich bin kein Mechaniker und kann dies nicht beurteilen", erwiderte Andreas Muschal. Andere schlossen sich seiner Meinung an. Ein Leasingmodell wurde nicht für günstig angesehen.