Sauberkeit: Jugend tagt unter erschwerten Bedingungen

Wellendingen. Bereits beim ersten Schritt ins Wellendinger Jugendhaus ahnt der Feinfühlige, woran es hapert und warum auf der Tagesordnung der Jugendgemeinderatssitzung der Punkt "Sauberkeit" ganz oben steht.

Es ist der frühe Freitagabend, der kalte Raum könnte ein paar Grad mehr vertragen, und die Schuhe kleben am Boden. Ein Zeichen, dass man bleiben (und gründlich sauber machen) soll? Möglicherweise. Denn aus der Küche ruft Bürgermeister Thomas Albrecht: "Wer macht so eine Sauerei?"

Ungeschickt, dass die sechs anwesenden Jugendgemeinderäte, die eine weiße Weste tragen, zwar angesprochen werden, sich aber nicht angesprochen fühlen. Das weiß auch der Schultes, der das gesehene Elend mit den Worten, man brauche einen Schutzanzug, wenn man in die Küche gehe, gewiss nur leicht übertrieben zusammenfasst.

Immerhin will der Jugendgemeinderat mit dem Waffeleisen aus dieser Küche keine Waffeln beim Adventsnachmittag (Samstag, 9. Dezember, ab 16 Uhr) auf dem Schlossplatz backen und anbieten. Auch für die "heiße Witwe", die als Getränk im Angebot sein soll, wollen die jungen Damen und Herren private und somit saubere Gerätschaften verwenden.

Nun soll mit Hilfe der Schlüssel und der Schlüsselanlage die Schuldigen für die Misere gefunden werden, die die Botschaft aus der Kinderstube, Räume so zu verlassen, wie sie vorgefunden werden, intellektuell nicht verstanden oder nicht umgesetzt haben. Und dann bleibt noch die Frage im Raum stehen, wer das Wellendinger Jugendhaus auf Vordermann bringen soll.

Wespen in der Überzahl

Ein weiterer Aspekt fällt während der nicht allzu langen Sitzung auf: Wespen. Vor allem tote, aber nicht nur, die darauf schließen lassen, dass ein Nest in der Nähe sein muss. Da sich die Schuhsohlen vom Boden nur mit Mühe lösen (Anmerkung: Dies ist wirklich kaum übertrieben), wird das Schicksal nicht herausgefordert und der Gang ins nahe Freie gesucht.