Es gab allerlei Kunsthandwerk zu bestaunen und zu kaufen. Foto: Schweizer

Obwohl es noch fünf Wochen bis zum Fest sind, funkelte es am Wochenende in Hausen am Tann schon, Glühweinduft wehte durch die Straßen und in Petrus und Paulus gab es etwas Besonderes zu bestaunen.

Nein, „Alle Jahre wieder“, wie ein bekanntes Weihnachtslied heißt, findet der inzwischen fast schon traditionelle Markt „Rond om d’Kirch“ nicht statt. Wenn aber dann mitten im „Flecka“ der Nikolaus auftaucht und es Geschenke für den Gabentisch zu kaufen gibt, sind die Hausener ihren kleinen und großen Nachbarn immer um Nasenlängen voraus.

Denn in der Regel zwei Wochen vor dem ersten Advent lädt die (Kirchen-)Gemeinde zum Bummeln und Genießen unter den Wenzelstein ein. Am Samstag und Sonntag war es wieder soweit. Obwohl sich das Wetter von seiner ganz besonders unwirschen Seite zeigte, verfolgten viele Gäste schon die Eröffnung, die eine Abordnung des Musikvereins mit dem wieder schönen Lied „Herbei, o Ihr Gläubigen“ feierlich umrahmte.

Elfi Neher ist die gute Seele hinter dem Markt

Kirchengemeinderat Andreas Neher freute sich über die große Resonanz und vor allem darüber, dass die ganze Gemeinde auf den Beinen sei, das DRK, der Sport- und der Musikverein. Das erfülle ihn mit Stolz, das sei ein Beweis für eine gute Dorfgemeinschaft. Mit einem Geschenk bedankte er sich bei Elfi Neher: „Sie ist die treibende Kraft, ohne sie würden wir hier nicht stehen.“ Unter Neher, die von 2010 bis 2020 zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats war, fand der Markt dreimal statt.

Auch bei der diesjährigen Neuauflage wuselte sie mit an vorderster Front herum; im warmen Gemeindehaus, wo es Kaffee und Kuchen gab, und auch überall da, wo es klemmte. Sie kann sich noch gut an die Anfänge erinnern. Die Idee für den „Hobbykünstlermarkt mit weihnachtlichem Flair“ habe Peter Cura vom Albverein gehabt. Auf seine Initiative hin seien in Hausen am Tann auch schon Osterausstellungen veranstaltet worden.

Viel Applaus bekam Elfi Neher von Bürgermeister Stefan Weiskopf (links) und Pfarrer Shibu Pushpam (rechts). Andreas Neher vom Kirchengemeinderat überreichte ein Geschenk. Foto:  Schweizer

Neben Pfarrer Shibu Pushpam mischte sich auch Bürgermeister Stefan Weiskopf unter die Besucher. Sichtlich stolz sprach er von einer „Attraktion in Hausen am Tann“, wünschte allen schöne und besinnliche Stunden.

Kaum war der offizielle Teil vorbei, kam Bewegung in den historischen Ortskern. Auf die Stöberer, Käufer und Schnäppchenjäger warteten 17 Marktbeschicker, darunter Hedwig Le Dinh, Frank Prestel und Inge Dreher, Melanie Beck, Corina Neher, Denise Dannecker, sowie die Holzmanufaktur Löffler, Lambert Neher und Familie Salzmann. Präsentiert und verkauft wurde unter anderem Holzkunst, Kosmetik, Schmuck, Genähtes, Gebasteltes und Wärmendes aus Schafwolle.

Es gab sogar eine Krippe aus Nudeln

Hunger musste auch niemand leiden, und wem nach etwas Süßen war, besuchte die Ministranten und den Nachwuchs des Musikvereins. Dicht umringt vor allem von den kleinen Besuchern war die Popcornmaschine. Wer zwischen und nach dem Trubel etwas Ruhe suchte, war im schönen Kirchlein gut aufgehoben. Dort sang am Samstag zuerst der Kirchenchor aus dem benachbarten Tieringen, danach spielte der Dirigent des Musikvereins, Jochen Stübenrath, auf der Harfe.

Der Musikverein spielte auf. Foto: Schweizer

Es gab aber nicht nur was Schönes auf die Ohren, sondern auch für die Augen. Über 30 Krippen, allesamt Unikate, warteten darauf bestaunt zu werden. Die Macher kamen nicht nur von auswärts, auch in Hausen am Tann gibt es mit Egon Thalmüller, Ingrid Essigbeck, Karl-Heinz Löffler, Andreas Neher und Hedwig Le Dinh wahre Künstler ihres Fachs. Letztere stellte das Geschehen von Bethlehem sogar mit Nudeln nach. Eine Besucherin meinte ganz verzückt: „Wenn ich Platz im Haus hätte, dann wäre eine Krippe etwas Wunderbares.“

Einen weiteren Höhepunkt des Marktes, dem auch viele Mamas, Papas, Omas und Opas entgegenfieberten, bildete am Sonntag der Auftritt der Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten Mühlenbande. Der Markt war also ein Fest für Alt und Jung, Groß und Klein, schreit nach einer Wiederholung in 2026 – wenn der Drei-Jahres-Rhythmus beibehalten wird.