Ortsvorsteher Hartmut Romann (links) lud in die Schenke & Mehr ein, um die Bürger zur Ideenfindung zur Dorfentwicklung zu motivieren. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ideen reichen von Hundedressurplatz bis Mehrgenerationenhaus

Von Eberhard Wagner und Ingrid Letzgus

Waldachtal-Tumlingen. Eine "lockere Runde", in der eine mögliche Entwicklung und Dorfbelebung Tumlingens – vor allem im Kern der Ortschaft – ersonnen und auch diskutiert wird, war das Ziel von Ortsvorsteher Hartmut Romann. Dabei brachten einige Waldachtaler ausgefallene Ideen ein.

"Ich wünsche mir ausdrücklich, dass auch ausgefallene Ideen hier zu Wort kommen oder zu Papier gebracht werden", sagte Romann eingangs. Ihm zur Seite stand Thomas Grötzinger vom Büro Gfrörer, der für die planerischen Möglichkeiten Stellung nehmen sollte. Tumlingen liegt vor allem der Bereich vom alten Kindergarten bis zur Gaststätte Ochsen und der Theodor-Heuss-Straße am Herzen. Ein gutes, bewährtes Brainstorming wurde es wunschgemäß auch – denn dieses kostet bekanntlich kein Geld.

Und ausgefallen waren die Ideen zur Belebung dieses Areals auch: Vom Mehrgenerationenhaus, Fest- und Bolzplatz, Hundedressurplatz, betreutes Wohnen bis hin zum botanischen oder "Technik-Garten" reichte die Palette der Ideen. Auch ein Selbsterzeugermarkt oder ein Bio-Fachladen wurde an die Tafel der Vorschläge geheftet. Vergisst man in Tumlingen, dass dort bereits ein gut sortierter "Edeka-Markt" mangels Kundschaft zugrunde ging? Oder ignorieren die Bürger das mögliche Entstehen eines gleichnamigen Vollsortimenters in unmittelbarer Nähe ihrer Ortschaft? Keinesfalls – es waren ja nur gut gemeinte Ideen, wie etwa eine Eissporthalle oder ein Fernwärme-Kraftwerk, welche ebenfalls auf dem Areal angesiedelt werden könnten.

Nur wenige Bürger haben sich Gedanken gemacht

Als enttäuschend darf die Teilnahme der Gesamtbürgerschaft ebenso gelten wie der repräsentative Wert, der daraus entsteht. So sind es vornehmlich Ortschaftsräte und einige wenige engagierte Bürger, die sich Gedanken machen wollen. Und so sah es auch in der Gesamtpräsentation der Gemeinde Waldachtal im Haus des Gastes vor einer Woche aus, als Bürgermeisterin Annick Grassi nahezu vor leeren Stuhlreihen die Ergebnisse zum Gemeindeentwicklungskonzept vorstellte. Wenn von rund 5000 Bürgern einer Gemeinde nur rund 30 zu einer solch wichtigen Präsentation erscheinen, wird der Sinn des Konzepts ad absurdum geführt.

Ortsvorsteher Romann lässt sich von solchen "Unwägbarkeiten" jedoch nicht beeindrucken und sieht einer möglichen Entwicklung seines "Problem-Areals" optimistisch entgegen. "Wenn die Gemeinde mit seinem Gesamtkonzept überzeugen kann, werden Gelder nach Waldachtal fließen. In diesem Fall werden wir zu einer Art Schwerpunktgemeinde und auch für Tumlingen wird es dann eine Förderung aus diesem Topf geben", hofft Romann.

Aus diesem Grund war das Brainstorming und die nachfolgende Ausarbeitung der "fixen" Ideen wichtig für die Ortschaft. Soll doch eine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Gfrörer ausloten, welche Möglichkeiten später umsetzbar und vor allem gewünscht sind. Aber hierzu bedarf es wieder der Mitarbeit jener Bürger, die an diesem Abend fehlten.