Am Wasserrad der Mönchhofsägemühle ist die Kraft des Wassers lediglich zu erahnen. Es treibt über eine Welle einen Generator im Innern an und sorgt für umweltfreundlichen Strom. Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Mönchhofsägemühle Vesperweiler begeht "Tag des Denkmals" / Anlage erzeugt Strom aus Wasserkraft

Trotz des anfangs noch wechselhaften Wetters pilgerten am vergangenen Sonntag zahlreiche Besucher anlässlich des "Tag des Denkmals" zur Mönchhofsägemühle in Vesperweiler.

Waldachtal-Vesperweiler. Die Mühle gilt als eine der wenigen, komplett restaurierten und funktionsfähigen mit Wasserkraft betriebenen Sägemühlen im Schwarzwald. So ist es kaum ein Wunder, dass in diesem Jahr gleich mehrere Touristengruppen mit Bussen den Weg ins Waldachtal fanden.

Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Ziel des Tags ist es, die Bedeutung des baukulturellen Erbes erlebbar zu machen. Und natürlich gehört gerade die Mönchhofsägemühle zu diesen bedeutenden Denkmälern, da ihre Eigentümer das traditionelle Handwerk der vergangenen Jahrhunderte bewahrt und bis in die heutige Zeit hinüber gerettet haben.

Und so wird der Tag des offenen Denkmals jedes Jahr aufs Neue zu einem Erlebnistag für Mühlenfreunde, Wanderer und technikinteressierte Gäste aus nah und fern.

Erstaunen erzeugte jedoch nicht nur die Mühle selbst mit ihrem urigen Wirtsraum: Wie auch in den Jahren davor gab es für die zahlreichen Besucher die Möglichkeit, verschiedene historische Arbeitsgeräte und Werkzeuge auf dem Mühlengelände in Augenschein zu nehmen.

So zum Beispiel den "Göpel" aus den 1930er Jahren, der von Besitzer Uwe Schittenhelm mit viel Herzblut und in kostenaufwendiger Weise restauriert wurde.

Für das leibliche Wohl war natürlich mit den hausgemachten Spezialitäten und der zuvorkommenden Bewirtung des Mühlenteams ohnehin wieder bestens gesorgt. Für die Besucher bot sich auch wieder die Gelegenheit, die gesamte Technik unter Führung von Junior-Chef Bernd Schittenhelm hautnah zu erleben. Die Führungen, beginnend am Wasserwehr der Mühle, beschreiben die komplette Arbeitsweise der Sägemühle.

Das sechs Meter große Wasserrad dreht sich bedächtig – je nach Wasseraufkommen mal schneller, mal langsamer – unter der Kraft des Wassers und erzeugt dabei über seine starke Welle im Inneren des Technikraums umweltfreundlich Strom. Darüber hinaus sorgt es natürlich auch für den Antrieb des Sägegatters im Innern der Mühle.

Der Technikraum war dann auch die wichtigste Station der Besichtigung. Ein Augenschmaus für Technikfreunde: Alles in diesen Raum funktioniert noch wie vor einhundert Jahren reibungslos. Überhaupt sieht die Familie Schittenhelm die Stromerzeugung durch Wasserkraft als effektivste und umweltfreundlichste Energienutzung an.

Rund 15 Kilowattstunden werden durch die Kraft des Wassers aus dem Mühlkanal erzeugt, weil das Getriebe der Mühle die langsame Drehung des Wasserrades auf eintausend Umdrehungen übersetzt und dabei die Kraft direkt in einen Generator leitet.

Ein weiterer Höhepunkt der Führung besteht dann aus der eindrucksvollen Vorführung des Sägegatters, bei der Junior Schittenhelm den Besuchern demonstriert, wie ein kolossaler Stamm mit umweltfreundlicher Antriebstechnik zu Brettern verarbeitet wird.

Die Mönchhofsägemühle der Familie Schittenhelm ist immer einen Besuch wert und das nicht nur am Tag des Denkmals. So zum Beispiel auch jeden Donnerstag, wenn die Gäste bei Livemusik und hausgemachten Köstlichkeiten einen urigen Abend in der Gaststube verbringen können. Zudem findet jeden zweiten Samstag im Monat eine Mühlenführung im Rahmen des Landerleben statt.