Dekanatswallfhrt hat Waldachtal-Heiligenbronn als Ziel / Musikverein Bittelbronn führt den Zug der Gläubigen an

Von Peter Morlok

Kreis Freudenstadt. Am gestrigen Sonntag wurde Waldachtal wieder einmal zur Wallfahrtsstätte für viele Gläubige aus dem Kreis.

Wie jedes Jahr im September fand anlässlich des kirchlichen Feiertages "Gedächtnis der Schmerzen Mariens" die Dekanatswallfahrt statt. Über 1000 Wallfahrer aus dem ganzen Dekanat und angrenzenden Gemeinden kamen gestern wieder nach Waldachtal-Heiligenbronn und dort zur Wallfahrtskirche "Zur Schmerzhaften Muttergottes".

Was vor Jahren als ganz kleine Wallfahrt, von einigen Waldachtaler Christen ins Leben gerufen, begann, hat sich mittlerweile zu einem wichtigen katholischen Dekanatsfest, vielleicht zum wichtigsten Treffen im Dekanat Freudenstadt überhaupt, entwickelt.

Etliche Gruppen aus dem gesamten Dekanat waren frühmorgens zu Fuß unterwegs, um in einer feierlichen Prozession von der Wallfahrtskirche hinauf nach Lützenhardt zu marschieren, wo der Höhepunkt der Wallfahrt, der Wallfahrtsgottesdienst mit dem Festzelebranten, dem Dekan, den Pfarrern und den Diakonen aus dem Dekanat gegen 10 Uhr in der Halle des Busunternehmens Schweizer stattfand.

In der Prozession, die bei bestem Wallfahrtswetter stattfand, wurde auch das um 1500 entstandene Gnadenbild, eine Pieta, mitgeführt, die von Pfarrer Anton Romer getragen wurde. Angeführt wurde der Zug der Gläubigen vom Musikverein Bittelbronn unter Leitung von Andreas Welle. Lange bevor man die Pilgergruppe sah, hörte man schon die Musik des 30-köpfigen Orchesters. Diese Art der Musikbegleitung war eine Premiere in der Geschichte der Dekanatswallfahrt und so etwas wie ein kleines musikalisches Lichtlein, das vorangetragen wurde und den Weg durch den Wald und den Feldweg entlang zeigte.

In Lützenhardt angekommen, nahmen die neun Geistlichen, darunter auch der Rottenburger Generalvikar Clemes Stroppel auf der extra eingerichteten und in den Vatikan-Farben gelb-weiß geschmückten Empore Platz.

Dekan Markus Ziegler übernahm die Begrüßung der vielen Festgäste, darunter auch die künftige Waldachtaler Bürgermeisterin Annick Grassi. "Schön zu sehen, was aus ihr, die als junges Mädchen bei mir Religionsunterricht hatte, geworden ist" machte der Seelsorger einen kurzen Schlenker in Richtung weltliche Gemeinde. Mit in der ersten Reihe saßen auch die Ehepaare Hornberger und Dombrowsky sowie Salzstettens Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner.

Schwester Reinholda, eine der beiden Franziskanerinnen aus dem Kloster Heiligenbronn, eröffnete mit einem geistlichen Impuls den Festgottesdienst, der unter dem Oberbegriff: "Maria – Christsein in der Welt von heute" stand. Stroppel ging in seiner Predigt auf die Ja-Sager, die hinterher dann doch nichts tun und auf die Verweigerer, die kategorischen Nein-Sager, die sich jedoch irgendwann eines Besseren besinnen und ihre Aufgabe annehmen, ein.

Dekanatschor umrahmt die Feier würdig

Umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Dekanatschor, bei dem 120 Sängerinnen und Sänger aus vielen Chören des Dekanats einen beeindruckenden Klagkörper abgaben. Musikalisch unterstützt wurden sie vom Blechbläserquartett "Querventil". Der Chor mit den Solisten Claudia Echle und Christoph Schmitz sowie die Instrumentalisten wurde geleitet von Regionalkantor Karl Echle.

Neben dieser Messe war auch die Marienandacht mit Dekan Ziegler, die in der Wallfahrtskirche stattfand, ein weiteres religiöses Schlüsselerlebnis an diesem Tag.

Mit Kinderbetreuung durch den BDKJ, Verkauf von geweihten Wallfahrtskerzen und -brot, mit Möglichkeiten, die zwischenmenschlichen Beziehung durch Gespräch und beim gemeinsames Essen zu vertiefen, sowie mit der Vorstellung der caritativen Angebote der katholischen Kirche im Kreis wurde das Gesamtpaket "Dekanatswallfahrt" wieder zu einem Erlebnis, das eine Damen mit den Worten "Sas tut der Seele gut" zusammenfasste.