Vertrauen aufgebaut haben die Kleinkinder in Lützenhardt zu ihren Erzieherinnen Bettina Wilhelm und Renate Kübler. Früh werden die Kids individuell und begabungsgerecht gefördert (wie es dem Landes-Bildungsplan entspricht). Foto: Maier

Lange Betreuungszeiten im Kindergarten Lützenhardt finden Anklang. Leiterin Blatter: "Jetzt sind wir wieder konkurrenzfähig".

Waldachtal-Lützenhardt - Eine Ganztagesgruppe hat der katholische Herz-Jesu-Kindergarten in Lützenhardt seit 1. März 2014. Darauf ist Leiterin Yvonne Blattner stolz. Denn: "Seit Februar 2010 habe ich um die Ganztagesgruppe gekämpft", erklärt eine strahlende Yvonne Blattner. Zehn Kinder sind für diese neue Gruppe schon angemeldet, die täglich von 7.30 bis 16.30 Uhr offen ist. "Durch die Ganztagesgruppe sind wir wieder konkurrenzfähig", unterstreicht Blattner.

Flexible Öffnungszeiten sind das Zugpferd für eine moderne Einrichtung. So hat der Kindergarten Lützenhardt drei verschiedene Öffnungszeiten. Die herkömmliche Regelgruppe führt die bisherigen Öffnungszeiten weiter: 7.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Hinzu kommen "verlängerte Öffnungszeiten" von 7.30 bis 14 Uhr durchgehend.

Bettina Wilhelm und Renate Kübler leiten die Kinderkrippe Lützenhardt, die seit Oktober 2013 besteht. Zehn Kinder im Alter von ein bis drei Jahren fühlen sich in dieser Gruppe wohl, die in drei Zimmern auf 75 Quadratmeter ihren eigenen Bereich hat. Professor Klaus Fischer von der Unternehmensgruppe fischer in Waldachtal hat für diese Ebene gespendet. Die Arbeit trägt schon Früchte und Blattner kommt ins Schwärmen: "Ein Phänomen, was diese Kleinkinder ab einem Lebensalter von einem Jahr schon können, wie sie sich entwickeln." Die Förderung der persönlichen Entwicklung und der Begabungen kommt schon zur Geltung. Die Kleinkindgruppe ist täglich von 7.30 bis 13.30 Uhr offen, bestätigt Bettina Wilhelm.

Blatter: "Wir sind momentan voll."

Der Tagesablauf hat Struktur: Freies Spielen, Frühstücksrunde, Morgenkreis mit Musik und Singen, zweites Frühstück, Basteln, Bilderbücher, Geschichten erzählen, Mittagessen und wieder freies Spielen. Wohlfühlen und Geborgenheit sind den Erzieherinnen Wilhelm und Kübler sehr wichtig. Rituale geben den Kleinkindern Sicherheit.

"Wir sind momentan voll", bilanziert Yvonne Blattner. "Aber was die Zukunft bringt, wissen wir nicht." Inklusive den zehn Jungen und Mädchen der Kinderkrippe werden im Kindergarten Lützenhardt derzeit 55 Kinder betreut. Sechs Erzieherinnen teilen sich die Aufgaben: Leiterin Yvonne Blattner, Katja Johannsen, Claudia Viertel, Linda Bauer, Julia Haller und Daniela Sinz. Tatkräftig unterstützt wird das Team von Schülerin Sarah Berner (18) von der Eichenecker Schule Dornstetten und von Praktikantin Juliette Isede aus Salzstetten, die im Oberlinhaus in Freudenstadt eine Ausbildung zur Erzieherin macht.

In Lützenhardt selbst gibt es zu wenig Kinder

Etwa die Hälfte aller Kindergartenkinder kommt aus allen anderen Waldachtal-Ortsteilen außerhalb von Lützenhardt. Nach Meinung von Blattner sind das pädagogische Konzept und die örtliche Nähe oftmals ausschlaggebend, in welcher die Eltern ihr Kind unterbringen wollen. Da der Lützenhardter Kindergarten mit der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde einen kirchlichen Träger hat, ist die Einrichtung relativ zukunftssicher aufgestellt. Dies jedenfalls ist die Auffassung der 58-jährigen Leiterin, die andererseits beklagt, dass es in Lützenhardt selbst zu wenige Kinder gibt.

Das Erzieherinnen-Team um Yvonne Blattner ist erfreut, dass auch in die Neugestaltung der Außenanlagen Bewegung kommt. "Für den Spielplatz wird eine Grundkonzeption erarbeitet." Hier haben sich die Architekten Röttgen und Barth in Zusammenarbeit bereits erste Gedanken gemacht. "Die Konzeption soll binnen der nächsten fünf Jahren umgesetzt werden."