Neue Hoffnung für Kinder: Lützenhardts Katholiken unterstützt das Projekt Arari im Armenhaus Brasiliens. Foto: Kloster Reute Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Schwester Petra berichtet aus dem Brasilien-Missionsprojekt der Katholischen Gemeinde Lützenhardt

Neue Hoffnung für Kinder in Brasilien: Mit ihrem Projekt Arari unterstützt die Katholische Kirchengemeinde Lützenhardt/Pfalzgrafenweiler seit 2008 Mädchen und Jungen im Armenhaus des südamerikanischen Landes.

Waldachtal-Lützenhardt/Pfalzgrafenweiler. "Wir möchten Kindern aus armen Verhältnissen einen guten Start ins Leben ermöglichen", erklärt Schwester Petra Kappius, die im Auftrag der Franziskanerinnen von Reute bei Bad Waldsee dieses Projekt vor Ort leitet.

Aufgrund seiner guten Kontakte zu den Franziskanerinnen und zu Schwester Myria, die anfänglich das Arari-Vorhaben leitete, hat Waldachtals Pfarrer Anton Romer dieses Missionsprojekt für seine Gemeinde vorgeschlagen. An die 10 000 Euro sind in fast zehn Jahren an Spenden in Waldachtal/Pfalzgrafenweiler gesammelt worden. Schwester Petra dankt mit "pace e bem" (Friede und Heil).

"Wegen eines Wassereinbruchs können wir nicht mehr in den Räumen des Projetos unterrichten", berichtet die deutsche Ordensfrau besorgt aus Brasilien. Es fehle eine funktionierende Kanalisation. "Dafür können wir ein etwas größeres Gelände erwerben und darauf neu bauen." Schwester Petra, so ihre Bittstellung, wäre dankbar, wenn weitere Kirchengemeinden oder Schulen in Deutschland das Projekt in Brasilien unterstützen. Auch das Stamm-Kloster Reute bei Bad Waldsee werde einen Teil übernehmen. "Aber die Kosten sind einfach recht hoch und wir sind deshalb über jede Hilfe sehr froh." Weiter teilt sie mit: "In den nächsten Wochen werden wir beginnen. Es wird Zeit. Vor der Regenzeit sollte das Gebäude gedeckt sein." Danach werden die Innenarbeiten in Angriff genommen, damit der Unterricht im Februar wieder beginnen kann. Da die Kinder in Brasilien sich am liebsten von Chips und Flips ernähren und oft auch in ihren Familien keine Impulse bekommen, rückte das Thema "Gesunde Ernährung" beim jüngsten Ferienprogramm in den Fokus. Die Kinder backten mit wenig Zucker und dem Mehl der Babacu-Nuss, welche die Tupi-Indianer einst "Uauacu" tauften.

Seit 1992 aktiv

Die Menschen im Nordosten Brasiliens erleben oft in der einen Jahreshälfte Dürre und Trockenheit und in der Regenzeit Überschwemmungen und Hochwasser. Darüber hinaus leiden viele Menschen an Unterernährung, Krankheiten und mangelnder Schulbildung. Die Franziskanerinnen kämpfen in Zusammenarbeit mit der Diözese gegen diese Nöte an. Dies geschieht immer gemäß dem Konzept der Kinder-, Jugend- und Gesundheitspastoral: Fürsorge, Hilfe zur Selbsthilfe und Bewusstseinsbildung.

Seit 1992 sind Franziskanerinnen von Reute im Nordosten von Brasilien tätig. Als internationale Gemeinschaft aus deutschen, indonesischen und brasilianischen Schwestern erfüllen sie im "Armenhaus von Brasilien", in Arari (seit 2001) und Alto Alegre ihren christlich-missionarischen Auftrag. Eines der Projekte ist "Projeto Nova Esperanca", was so viel wie "Neue Hoffnung" bedeutet. Dieses Projekt wird explizit aus Waldachtal unterstützt. Bei diesem Projekt werden besonders benachteiligte Kinder gefördert und somit vor dem Leben auf der Straße bewahrt. Laut der Reuter Missionsprokuratorin Sr. Margot kann dieses Jahr das Jubiläum "25 Jahre Franziskanerinnen von Reute in Brasilien" gefeiert werden. Doch die wirtschaftliche Situation im Nordosten verschlechterte sich rapide. Schwester Margot: "Die Schwestern bleiben zuversichtlich und stehen weiter zu ihrem Auftrag."