Hilfe zur Selbsthilfe für Afrika leistet die Kolpingsfamilie Salzstetten, so für ein Krankenhaus und eine junge katholische Pfarrei in Kilimahewa/Tansania und für Straßenkinder in Kinshasa/Kongo. Foto: Kolpingsfamilie Foto: Schwarzwälder-Bote

Über 4600 Euro für die Aktion Entwicklungshilfe der Kolpingsfamilie / Direkthilfe funktioniert

Von Walter Maier

Waldachtal-Salzstetten. Über 4669 Euro sind für die Aktion Entwicklungshilfe 2015 der Kolpingsfamilie Salzstetten gespendet worden. Unterstützt werden damit die langjährigen katholischen Salzstetter Missionsprojekte in Indonesien, Kongo, Peru und Tansania. Im Zeitraum von 1971 bis 2015 haben die Mitglieder der Kolpingsfamilie insgesamt über 142 779 Euro gesammelt.

Die Direkthilfe erreicht bedürftige Menschen und Entwicklungsmaßnahmen in den vier Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika. Das Markenzeichen der jährlichen Aktion ist der direkte Draht zu den Missionsstationen und zu den deutschen Vermittlerstellen, der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede, der Steyler-Missionszentrale in Sankt Augustin und zu der Comboni-Mission in Ellwangen. "Die Hilfe aus Salzstetten kommt an", sagte schon Kolping-Vizepräses Diakon i.R. Wilhelm Pöndl beim diesjährigen Missionsgottesdienst am Tag der Aktion Entwicklungshilfe. Den Menschen wird vor Ort in ihrer Heimat geholfen.

Von den Spendengeldern aus Salzstetten profitieren Kinder aus armen Familien in Peru, die täglich ein warmes Mittagessen bekommen, Straßenkinder in Kongos Hauptstadt Kinshasa, das Krankenhaus einer katholischen Pfarrei in Tansania und Kindergärten in Indonesien. Die direkte Hilfe bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe. Gläubige Christen in Salzstetten begleiten ihre Missionsprojekte auch im Gebet. Die Aktion in diesem Jahr stand unter dem Motto "Damit begegnest du Menschen! Mut tut gut!"

Das Projekt Peru: Der gebürtige Salzstetter Pater Anton Dettling wirkte über 20 Jahre lang im Auftrag der Comboni-Mission im südamerikanischen Andenstaat Peru. In Huánuco bekommen bis zu 250 Mädchen und Jungen aus armen Familien täglich ein warmes Mittagessen. Der aus Südtirol stammende Comboni-Bruder Jakob Pezzei betreut die Kinderküchen der katholischen Pfarrei San Pedro seit etlichen Jahren.

Projekt Kongo: Die Steyler Mission hilft Straßenkindern in Kinshasa, der Hauptstadt des von Bürgerkriegen gebeutelten Landes in Zentralafrika. Mehr als 20 000 Mädchen und Jungen leben in Kongos Metropole auf der Straße und schlafen nachts oftmals nur auf einem Stück Karton. Hunderten kann die Steyler Mission ein Obdach und Perspektive durch eine Berufsausbildung bieten. Nachts fährt ein Minibus der Steyler durch die Straßen, um medizinische und praktische Hilfe zu leisten, berichtet Generaldirektor Steyler-Pater Alpha Mazenga.

Projekt Tansania: Benediktiner aus der Abtei Königsmünster Meschede unterhalten in Kilimahewa ein Kleinkrankenhaus und eine neu aufgebaute gut strukturierte katholische Pfarrei. "Der Bau eines neuen Wasserturms und von zwei OP-Sälen schlägt dieses Jahr zu Buche", berichten Benediktiner-Bruder Markus Forster aus Kilimahewa und Pater Helmut Bochnick von der Abtei Königsmünster. Auch ein Kindergarten wird unterhalten.

Projekt Indonesien: Der schwäbische Steyler-Pater Anton Kappler investiert auf der Blumeninsel Flores in indonesische Kindergärten und in die Ausbildung der Erzieherinnen, die nach deutschem Vorbild arbeiten. Nach seiner Pensionierung hat Pater Anton eine adaptierte Aufgabe übernommen. Früchte in den Steyler-Plantagen gedeihen gut.

Die Kolpingsfamilie orientiert sich an der christlichen Gesinnung der Nächstenliebe und am Missionsauftrag der urchristlichen Gemeinschaft. Sie handelt im Sinne des Sozialreformers und katholischen Priesters Adolph Kolping (1813 bis 1865), der in dieser Aufgabe zum Vorbild wurde. 1980 betete Papst Johannes Paul II. am Grabe Kolpings in der Minoritenkirche zu Köln und formulierte den Satz: "Solche Leitbilder wie Adolph Kolping brauchen wir für die Kirche von heute." 1991 ist Kolping von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen worden. Der Prozess für die Heiligsprechung dauert an.

Spenden für die Aktion Entwicklungshilfe können jederzeit überwiesen werden auf die Spendenkonten der Kolpingsfamilie Salzstetten bei den örtlichen Banken.