Obwohl einige Kinder Gänsehaut bekamen, trafen sich die Wasserratten zum Gruppenfoto beim Start. Foto: Feinler

Nicht nur Kindern, auch Erwachsenen macht die Wasserrutsche des Musikvereins Salzstetten viel Spaß.

Waldachtal-Salzstetten - Leicht aufkommender Wind hielt die 35 Kinder in Salzstetten nicht davon ab, Rutschtricks auf der 60 Meter langen Wasserrutsche auszuprobieren. Damit hatte der Musikverein Salzstetten mit seinem Sommerferienprogrammpunkt wieder einmal gezeigt, wie man mit wenigen Ausgaben viel Freude bereiten kann.

Lenny und Nico wollen es wissen. Kurzerhand setzt sich der kleinere Nico auf seinen Kumpel und rutscht auf dessen Rücken die schwarze Plane hinunter. "Das geht gut", lacht Lenny. Unten im Wasserauffangbecken angekommen, besprechen die beiden ihre neue Rutschtechnik. Nico nutzt zum ersten Mal die Wasserrutsche des Musikvereins Salzstetten. Der Zehnjährige ist aber so begeistert, dass er gar nicht mehr mit rutschen aufhören will. So geht es auch Sophie und Selina, die sich am Start einen Spritzer Duschgel holen. Nun riecht alles nach einer Mischung aus Orangen und Zitronen. "Dadurch kommen wir schneller unten an", sagen sie lachend und stützten sich auf die schwarze Bahn. Rund 20 Sekunden braucht Sarah, bis sie unten ist. Trotz des aufkommenden Windes und der versteckten Sonne scheint es ihr nicht kalt zu werden: "Nur wenn man sich lange unten im Wasserbecken aufhält, dann wird’s kalt."

Das Wasserbecken besteht aus der schwarzen Folie des Musikvereins Salzstetten, die mit quadratischen Strohballen eingegrenzt ist. Die Strohballen hat, wie die Jahre zuvor schon, das Unternehmen Schweizer aus Haiterbach gespendet. Nikolaus Welle stellte diese dann mit dem Traktor von Familie Kreidler auf. Einige Helfer des Musikvereins, darunter die Organisationsleiter Florian Kreidler und Nikola Paunovic, haben den Programmpunkt organisiert. Die Feuerwehrabteilung Salzstetten lieh ihre Feuerwehrschläuche zur Bewässerung der Plane aus. Gemäht wurde das Grundstück bei der Grundschule Salzstetten von der Gemeinde, die neben dem Grundstück auch das Wasser für die Plane zur Verfügung stellte. Um die Bewirtung kümmerten sich die Musiker, die Getränke und Speisen zum Selbstkostenpreis an die Zuschauer verkauften. Diese konnten ebenso ihre Badekleidung auspacken und sich den Berg hinunterstürzen, denn der Wasserspaß war nicht nur für die Kleinen gedacht.

Zu Beginn beherrschen jedoch die Kinder, das jüngste ist etwa fünf Jahre alt, die Plane. "Früher haben wir um zwei Uhr die Rutsche bewässert und dann kamen so nach und nach immer mehr Kinder. Heute warten die Kinder fast schon, dass sie rutschen können", erklärt Manuel Kreidler, vom Vorstand des Musikvereins. Den Kindern scheint das Hochlaufen und Herunterrutschen nicht langweilig zu werden. Immer wieder wagen sie die 60 Meter mit neuen, fast schon choreografischen Rutscharten. "Das macht einfach so viel Spaß", sagt Nico lachend zu seinem Kumpel Lenny. Nach rund zwei Stunden wird es jedoch zunehmend kälter und so langsam stellt der Musikverein das Wasser ab. Nun merken die Kinder erst, wie stark die Wasserrutsche an ihren Kräften gezehrt hat.