Ausdrucksvolles Frühjahrskonzert der Musikschüler von Victor Brose / Eröffnungsstück "Frühling" passt zur Jahreszeit

Von Walter Maier

Waldachtal. Ansprüche stellte Victor Brose an seine Musikschüler. Bewusst wählte der Musikpädagoge für das Frühjahrskonzert das Motto "Molto Espressivo". Größtenteils konnten die jungen Interpreten der Musikschule Waldachtal die Vorgabe, sehr ausdrucksvoll zu spielen, umsetzen. Sie fächerten ein breites Repertoire von Pop und Jazz über Blues bis zu Klassik auf.

Großer Beifall belohnte die gekonnten Darbietungen aller Akteure. Passend zur Jahreszeit wurde der Konzertreigen im überfüllten Musiksaal der Waldachtalschule mit dem Titel "Frühling" auf der Gitarre von Matthias Fischer eröffnet. Komponist Antoni Vivaldi hat alle Jahreszeiten vertont. Victor Brose, der seit 1992 an der Musikschule Waldachtal unterrichtet, stellte einen Teil seiner insgesamt rund 30 Musikschüler vor. Moderator Pirmin König hielt ein passendes Musik-Zitat bereit: "Über Musik zu sprechen ist wie über Architektur zu tanzen."

Die Gymnasiastin Hannah Kaupp sorgte am Klavier mit der sehr anspruchsvollen melancholischen Serenade Op.3 No.5 von Sergei Rachmaninov für einen Höhepunkt. In dem charakteristischen Stück, das auch Studenten an Musikhochschulen spielen, setzte sie Pointen mit mal akzentuierten und mal perlenden Passagen. Maximilian Lemle überzeugte mit dem russischen Gitarre-Klassiker "Valse" von Kramskoi. Etwas Sehnsüchtiges konnte das aufmerksame Publikum dem Gitarren-Titel "Spanische Romanze" abgewinnen, den Theresa Martini beisteuerte. Von einem Mädchen auf Mallorca erzählte das Gitarren-Duo Emelie Sikora und Lea Muss mit "La Muchacha Mallorquina". Gekonnt bereicherte Leonie Brieskorn auf ihrer Gitarre das Konzert mit dem romantischen Stück "Valse" von Calatayud. Ungewöhnliche Klangfarben bot Elisa König mit "Golliwog’s Cakewalk" von Claude Debussy am Klavier. Blues-Elemente vermittelte Clara Berger auf der Gitarre beim "Swinging" von Klaus Schindler. Gitarrist Nick Darif widmete "Ein kleines Lied für Opa" allen Großeltern. "Remy + Catatumba" auf der Gitarre machte Maren Wetzler. Das berühmte "Für Elise" von Ludwig van Beethoven, das Annika Oligschläger zum Besten gab, hatte der Komponist eigentlich als "Für Therese" an seinen Musikverlag gegeben, aber Elise kam heraus. Mit der Pop-Ballade "Piano Dream" von Hans-Günter Heumann peppte Sophia Schwab den Konzertreigen auf. An die Seine entführte Mia Seeger mit Gitarre mit "Un dimanche a Paris" von C. Hartog. Chorisch-kirchliche Klänge zauberte Johann Martini auf dem Akkordeon mit "Choral und Allegro" von Beethoven-Schüler Carl Czerny in den Musiksaal. Lebhaft und heiter gab Leon Fink das Carcassi-Gitarrenstück Allegretto wieder. Mit viel Emotion gab Kimora Hofmann am Klavier die Launen eines Clowns wieder: Mal traurig, mal fröhlich und überschwänglich. Jannik Beilharz gab auf der Gitarre Einblicke in das Leben eines Piraten und Simone Renz auf dem Akkordeon ließ einen Vogel Hochzeit machen. "Das war ein friedlicher Pirat, von der Musik her. Die Kinder in der ersten Reihe haben keine Angst bekommen", scherzte ein gut aufgelegter Musiklehrer Victor Brose.

Marek Schneider gab mit "Andantino" von Carcassi eine Kostprobe seines Könnens auf der Gitarre. Karla Kohlmus strahlte bei "Scarborough Fair" am Klavier Optimismus aus. Das traditionelle Stück "Fröhlich segeln wir dahin" spielte Malte Jude auf der Gitarre. Ben Beilharz ließ am Flügel das vertraute "Bald gras ich am Neckar" vernehmen.

Das Gitarren-Ensemble imponierte mit dem besonderen Flamenco "Malaguena" von A. Sikora und der "Romanze vom Wind" von G. Cavazolli und Bob Dylon ließ grüßen bei "Mighty Quinn": Theresa Martini, Emelie Skiora, Lea Muss, Leonie Brieskorn, Johanna Witzelmaier, Clara Berger und Maximilian Lemle bildeten eine Einheit.