Schwester Irmentrudis (von links), Schwester Reinholda, Dekanatsreferent Achim Wicker und das Gnadenbild, das bei der Dekanatswallfahrt am kommenden Sonntag im Mittelpunkt stehen wird. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Katholiken zelebrieren am Sonntag Dekanatswallfahrt in Heiligenbronn / Bis zu 1000 Teilnehmer werden erwartet

Von Walter Maier

Waldachtal. 800 bis 1000 Besucher werden zur Dekanatswallfahrt der Katholiken am kommenden Sonntag, 28. September, in Heiligenbronn erwartet. Generalvikar Clemens Stroppel aus Rottenburg wird zu den Gläubigen zum Thema "Maria – Christsein in der Welt von heute" predigen.

Um 9.30 Uhr beginnt die feierliche Prozession von der katholischen Wallfahrtskirche Heiligenbronn bis zur Omnibushalle der Firma Schweizer am Ortseingang von Lützenhardt beim neuen Feuerwehrhaus. Das um 1500 entstandene Gnadenbild, eine Pieta, wird dorthin überführt. Erstmals wird der rund 30 Musiker zählende Musikverein Bittelbronn unter Leitung von Andreas Welle die Prozession musikalisch begleiten.

Generalvikar Stroppel zelebriert um 10 Uhr den Wallfahrtsgottesdienst mit Dekan Markus Ziegler, Ortspfarrer Anton Romer und weiteren Geistlichen und Diakonen aus dem Dekanat. Umrahmt wird die Feier vom Dekanatschor mit über 100 Sängern unter der Leitung von Regionalkantor Karl Echle und vom Bläserquartett Quartventil.

Um Familien mit Kindern die Teilnahme an der Wallfahrt zu ermöglichen, dies betonte Dekanatsreferent Achim Wicker beim Pressegespräch, werde es parallel ab 9.30 Uhr ein Kinderprogramm geben. Die Betreuung übernimmt der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Zeitgleich zum Wallfahrtsgottesdienst feiern die Kinder einen eigenen Gottesdienst. Kinder und Jugendliche erhalten ihr Mittagessen und ein Getränk umsonst. "Wenn das kein Grund zum kommen ist", sagt Wicker. Nachmittags können die Kinder spielen und basteln. Schwester Reinholda sieht dadurch die Möglichkeit, Kinder an das Christsein heranzuführen: "Zum Christsein gehört die Gemeinschaft, man kann es nicht allein leben."

"Die Leute trauen sich wieder, über den Glauben zu reden"

Zum Mittagessen kochen die Malteser der Kreisgliederung Freudenstadt Ratatouille mit und ohne Fleisch, dazu gibt es Pommes. Auch backen sie selbst Kuchen.

Mit neuen Liedern aus dem Gotteslob gestaltet Dekan Markus Ziegler die Marienandacht um 14 Uhr in der Wallfahrtskirche, die Karl Echle umrahmen wird. An einem Stand werden Wallfahrtskerzen, die Frauen aus Talheim gestaltet haben, und Wallfahrtsbrot zugunsten der Wallfahrt verkauft. Der Eine-Welt-Laden aus Horb bietet Waren aus fairem Handel an. Informationen gibt es zum Dekanatsforum "Blickwechsel" und über den Sozialfond "Drachenei" der Caritas.

Dekanatsreferent Achim Wicker stellt heraus: "Heiligenbronn ist der Ort des gelebten Glaubens." In den bekannten Wallfahrtsort Zur schmerzhaften Muttergottes, so Franziskanerin Irmentrudis, kommen sonntags den ganzen Tag über Leute. Denn: "Die Sehnsucht der Menschen ist groß nach Erfüllung, nach Sinn." Und Schwester Reinholda meint: "Die Leute trauen sich wieder, über den Glauben zu reden. Sie kommen mit großen Gebetsanliegen. Die Offenheit hat sich verändert."

Schwester Irmentrudis verdeutlicht aber auch: "Christen in der Welt sind gefährdet." Heiligenbronn war Zufluchtsort für Übersiedler, Aussiedler und Asylbewerber. "Wir müssen uns um Leute kümmern, die in Not sind. Jesus blieb auch nicht in seiner Wohlfühlzone", erklärt Dekanatsreferent Achim Wicker und sagt zum großen Treffen der Katholiken aus dem Dekanat Freudenstadt: "Es ist das Glaubensfest des Dekanats."

Laut Franziskanerin Reinholda hinterlasse die betende und singende Gemeinschaft Eindruck: "Die Dekanatswallfahrt ist für alle da." Die beiden noch in Heiligenbronn verbliebenen Ordensschwestern freuen sich auf ein Wiedersehen mit Generalvikar Stroppel, der auch in der Vergangenheit immer gern die Wallfahrtskirche in Heiligenbronn besuche.

(wm). Parkplätze stehen bei der Dekanatswallfahrt zur Verfügung in Heiligenbronn, beim Netto-Markt in Salzstetten, auf den Wiesen oberhalb des neuen Waldachtaler Feuerwehrhauses und rund um die Omnibus-Firma Schweizer in Lützenhardt. Mithelfen bei der Parkplatzeinweisung werden die Feuerwehren Salzstetten und Waldachtal. Den Sanitätsdienst übernimmt das DRK Waldachtal. Dieses Jahr entfällt der Bus-Pendelverkehr zur Halle. Allerdings bringt ein Schweizer-Bus die Wallfahrer unentgeltlich zurück zu den Parkplätzen.