Der Chor Laudate wertete mit sakralen Liedern das Hochamt beim Herz-Jesu-Kirchenpatrozinium in der Kirche in Lützenhardt auf. Pfarrer Romer forderte konkret gelebte Gottes- und Nächstenliebe. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Romer: Gott wartet auf unsere Antwort und Liebe / Chor Laudate berührt die Herzen

Von Walter Maier

Waldachtal-Lützenhardt. Das Herz-Jesu-Fest feierte die Katholische Kirchengemeinde Lützenhardt in Verbindung mit dem Kirchenpatrozinium. Pfarrer Anton Romer sagte beim Festgottesdienst: Das Kirchenpatrozinium sei jedes Jahr ein Höhepunkt im Gemeindeleben. Das Herz sei ein Symbol der Liebe und Zuwendung zum Nächsten.

Der Chor Laudate verschönerte das feierliche Hochamt in der Herz-Jesu-Kirche mit dem "Gloria, Ehre sei Gott", dem Agnus Dei "Waiting fort the Lord", dem Kyrie-Ruf "Meine engen Grenzen" und dem berührenden "Morgenlicht leuchtet", der deutschen Version des Welterfolgs "Morning has broken" unter der engagierten Leitung von Hartmut Romann. Der Chor Laudate berührte die Herzen der Christen.

"Da können wir ganz konkret unsere christliche Nächstenliebe zeigen"

"Macht es heute überhaupt noch Sinn, so ein Relikt aus vergangenen Zeiten zu feiern?", fragte Pfarrer Romer. Er erläuterte: "Auch in der Bildersprache unserer Zeit sind Herzen nach wie vor ›in‹. Sie dienen heute wie früher als gemeinverständliches Symbol der Liebe." Natürlich sei es naheliegend und sofort verständlich, diese symbolische Aussage auf das Herz Jesu zu übertragen. "Wir wissen um die große Liebeskraft Jesu, um seine Zuwendung zu den Menschen. Jesus hat uns Menschen in sein offenes Herz geschlossen", manifestierte der Geistliche in seiner aufschlussreichen Predigt. Viele Redewendungen ranken sich um das Herz und seine besondere Symbolkraft. Manch einer mag Herz-Jesu-Darstellungen vielleicht kitschig finden, so sind sie doch Ausdruck echter, volkstümlicher Frömmigkeit, die sich zweifellos hinter solchen Bildern und Statuen verbirgt.

In unserer Zeit ist es erklärungsbedürftig geworden, was es mit dem "Heiligsten Herzen Jesu" auf sich hat, das verehrt wird. Das schöne Bild vom offenen Herzen, so Romer, sei Ausdruck der Liebe Jesu, die aus dem Innersten kommt, die aus dem Herzen kommt. Durch die Taufe sei jeder Christ berufen, Jesus Christus nachzufolgen und möge sich an dem orientieren, was er vorgelebt hat. Dazu der Pfarrer: "Ein Christ sollte sich bemühen, seinen Nächsten anzunehmen, wie er ist." Hilfsbedürftigen dürfe man sich nicht verschließen, sondern ihnen beistehen. Ganz aktuell meinte Romer Hilfe für den Nächsten: "Wir können den Asylsuchenden/Flüchtlingen helfen, die wir vor unseren Haustüren haben in unserer katholischen Seelsorgeeinheit – in Herzogsweiler, in Pfalzgrafenweiler und demnächst auch im Pfarrhaus in Salzstetten. Ich denke, dass bald in jeder Gemeinde welche untergebracht sein werden. Da können wir ganz konkret unsere christliche Nächstenliebe zeigen." Die Antwort auf die unermessliche Liebe Gottes, die uns Jesus offenbarte, könne und solle sich in der Gottes- und Nächstenliebe zeigen. Kraft für die Nächstenliebe könnten Gläubige aus der Gottesliebe schöpfen, die sich zeige in der Beziehung zu Gott, im persönlichen Gebet, im Empfang der Sakramente, in der Mitfeier der Gottesdienste, bei denen man immer wieder von Neuem auftanken und Kraft schöpfen könne für den Alltag als Christ. Denn: "Gott wartet auf unsere Antwort. Er wartet auf unsere Liebe, auch wenn sie nur sehr gering, schwach und manchmal schwankend ist – aber er wartet darauf."