Der Vereinsvorsitzende Markus Vees (links) verabschiedete den Sänger und Gitarristen Klaus Hornung offiziell in den Ruhestand. Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Saisonabschluss der Top Sound Music ein Riesenerfolg / Urgestein Klaus Hornung sagt Adieu

Am Samstag feierte die Schwarzwälder Top Sound Music im Haus des Gastes ihren Saisonabschluss. Dabei boten die Musiker ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse.

Von Eberhard Wagner und Ingrid Letzgus

Waldachtal-Lützenhardt. Die Bezeichnung "proppenvoll" darf für das Haus des Gastes als Bezeichnung des Besucherinteressens gelten. Das alljährliche Highlight der Top Sound Music unter der musikalischen Leitung von Dietmar Harr geriet heuer zu einem Riesenerfolg; die zahlreich erschienenen Besucher wurden dabei sogar noch in ihren Erwartungen übertroffen. Schon zu Beginn des ersten Teils der Veranstaltung – eine Hommage an Deutsche Big-Band-Legenden – präsentierten die Musiker den Zuhörern einen besonderen, akustischen Leckerbissen.

Das Streichorchester der Musikschule Altensteig unter der Leitung von Diana Dobers begeisterte die Gäste auf Anhieb. Harmonisch begleiteten die jungen Musiker – alle im Alter von 10 bis 14 Jahren, die Top Sound Musiker und ernteten hierfür verdienten, tosenden Applaus.

Ganz im Stil ihres großen Vorbilds James Last feuerte die Top Sound dann ein wahres musikalisches Feuerwerk ab, das dem Original beinahe in nichts nachsteht. Voller Passion, die jedem einzelnen Musiker anzusehen ist, brachten sie den Saal mit der "Happy Music", den unvergessenen "Happy Polkas" im Stil der 70er Jahre zu Toben.

Fast kein Ende fand die Begeisterung der Gäste beim Samba "Tico Tico". Nicht nur, dass die Stimmung bei den südamerikanischen Rhythmen fast überschäumte; Schlagzeuger Andy hatte ein kleines "Extra" eingebaut, das unter der Anfeuerung des Publikums in einem rasanten Finale endete.

Ein weiteres Idol der Band, Max Greger, wurde durch die musikalische Darbietung von Titeln wie "In the mood" mehr als gewürdigt. Dass die Top Sound Music ihrem Idol mehr als nur nahe kommt, bewiesen die zahlreichen Tanzpaare, die es einfach nicht mehr auf ihren Stühlen zu halten schien. Sie tanzten auch nur zu gerne zu der berühmten "Schwarzwaldfahrt" von Horst Jankowski. Auch hier gab es eine atemberaubende Bigband-Version zu hören, die schnell mit Paul (Paulchen) Kuhn in Verbindung gebracht wurde. Hierbei fiel das Augen- und Ohrenmerk sofort auf Keyboarder Pascal Schmid: "Er ist eins mit seinem Instrument", lobte ihn Harr. Schmid, der dieser Band schon seit 20 Jahren aktiv angehört und einer der Jüngsten unter ihnen ist, spielt bis auf zwei Titel des gesamten, gewaltigen Repertoires alles auswendig und kann mit Fug und Recht als musikalisches "Wunderkind" bezeichnet werden.

Herzlicher Abschiedvon Urgestein von Claus Hornung

In diesem Sinne schlägt er Vater Günter Schmid nach, der als Sänger, Bassist und Show-Man als "Urgestein" der Top Sound Music zählt. Schmid Senior, der für seine grandiosen, gesanglichen Soloauftritte bekannt ist, ließ es sich auch nicht nehmen, für seinen langjährigen Freund und Bandkollegen Claus Hornung das Lied "Nimm Dir Zeit und lass die Welt sich drehen" zu singen.

Hornung hatte Anfang des Jahres schweren Herzens aufgrund gesundheitlichen Problemen seinen Rückzug aus der Band angekündigt. Auch er ist Gründungsmitglied der Schwarzwälder Top Sound Music und hatte in seiner Laufbahn von der Zwei-Mann-Kapelle bis zur Bigband viele Gruppen mit seiner Gitarre und seinem Gesang bereichert und geprägt. So ist es mehr als verständlich, dass dieses Ende einer Ära nicht nur seinen Musikerkollegen sehr schwer fiel.

Mit dem Lied "Überall blühen Rosen" bewies der "Gentleman" Hornung dem Publikum dann noch einmal, welch großartiger Sänger die Band über Jahre bereichert hatte. "Ich hoffe und wünsche, dass Du uns oft in den Proben besuchst und uns mit dem was dir Spaß macht, dem Singen, unterstützt", so die emotionale Aussage von Dirigent Harr.

Gesanglich neuen Wind in die Band bringt derzeit die sechzehnjährige Vanessa Schweizer. Sie gab an diesem Abend ihr Debüt mit Helene-Fischers-Song "Nur wer den Wahnsinn liebt".

Ein weiterer "Special-Guest" wurde für den Saisonabschluss auch geladen: Claudio Rock’n’ Rollcaldi brachte mit seinen Liedern ebenfalls Bewegung auf die Bühne.

Doch nichts konnte an diesem Abend die musikalische Meisterleistung der Schwarzwald Top Sound Music toppen, deren Musikstücke zu Recht immer wieder mit "Bravo" Rufen gefeiert wurde. "Ein musikalischer Hochgenuss mit absolut professioneller Performance", war dann auch das Fazit der Gäste. Und auch wenn Harr "bedauert", dass die Band nunmehr ein relativ hohes Durchschnittsalter jenseits der fünfzig erreicht hat: Es ist die Liebe zur Musik, die den Ton macht.