Der Gemeinderat Waldachtal hat die bisherige Friedhofsatzung geändert. (Symbolfoto) Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Waldachtal ändert bisherige Friedhofsatzung. Diskussion über die Einrichtung eines "Ruhewalds".

Waldachtal - Der Gemeinderat Waldachtal hat in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag die Änderung der Friedhofsatzung beschlossen. Darin wurde auch die Grabart "Doppelrasengrab" eingeführt. Damit entsprach die Gemeinde dem Wunsch, zusätzlich zu Einzelrasengräbern auch Familienrasengräber zuzulassen. Hierzu musste die Friedhofsatzung geändert und angepasst werden. Auf der Grundlage der neuen Kalkulation kostet ein Doppelrasengrab 2800 Euro.

Allerdings, so führte Bürgermeisterin Annick Grassi aus, sei bei der Überprüfung der Kalkulation festgestellt worden, dass die Gebühr für den Aushub für Urnen im Verhältnis zu anderen Grabarten zu hoch sei; diese Gebühr wurde nun von bisher 420 Euro auf 350 Euro gesenkt. Bei den Urnenrasengräbern wurden bisher die Kosten der Pflege nicht eingerechnet. Hier erhöht sich die Gebühr für den Erwerb des Grabnutzungsrechtes von 531 Euro auf 885 Euro.

Bürgerin Claudia Meyer bat in einem Antrag an die Gemeinde, generell in Einzelgräbern die Bestattung von zwei Urnen zuzulassen. Die Gemeinde stimmte dem Antrag zu, allerdings wird die bisherige Handhabung beibehalten, dass Urnen in Einzelgräbern nur dann zugelassen werden, wenn dadurch die Nutzungsdauer des Einzelgrabs von 25 Jahren nicht verlängert wird. Für Urnen bestünde die Ruhezeit 15 Jahre, sodass der Bestattung einer weiteren Urne nur innerhalb von zehn Jahren nach Erstbelegung zugestimmt wird.

Aus dem Ortschaftsrat Hörschweiler und von Ortsvorsteher Ludwig Blum (Lützenhardt) stammte der Vorstoß, ob in Waldachtal die Einrichtung eines "Ruhewalds" eingerichtet werden kann. Grundsätzlich stand das Gremium den Anträgen positiv gegenüber. Die Räte Manfred Tillwich und Horst Richter etwa kennen solche Bestattungsformen und haben entsprechende Orte auch schon besucht. "Es sind friedvolle, schöne Orte", sagte Tillwich. Bekannt geworden ist diese Bestattungsform in der Natur als "Friedwald". Grassi wies in den Beratungen darauf hin, dass "FriedWald" ein "Markenname" sei und entsprechend geschützt ist.

In Waldachtal würde die Naturbestattung, sofern sie denn kommt, Ruhewald heißen. Der Forst mit Forstdirektor Dieter Zuleger und Revierförster Ferdinand Schorpp stünde dem Thema grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. "Wir haben auch noch kein geeignetes Waldstück fest im Auge", gestand Grassi. "Wenn der Gemeinderat diese Bestattungsform ebenfalls wünscht, müssen wir uns auf die Suche machen." Grassi gab zu bedenken, dass eine bestimmte Infrastruktur notwendig ist, einen Ruhewald anlegen zu können. "Parkplätze sollten ebenso vorhanden sein wie Wege, die den Ruhewald erschließen. Außerdem sollte es trotzdem ein ruhiger Ort sein." Gar nicht so leicht, einen solchen Ort zu finden: In Frage kommen könnte etwa ein Standort wie am Bibelrundweg am Schellenberg (Tumlingen), dachte Grassi laut nach.

Entschieden ist aber noch gar nichts. Der Gemeinderat stimmte Vorgesprächen bezüglich dieses Themas mit dem Forst zu. Außerdem soll die Verwaltung in einer Vorkalkulation die Kosten für das Projekt Ruhewald berechnen sowie einen eventuellen Bedarf bei der Bevölkerung ermitteln.