Bildung: Sanierung der Gemeinschaftsschule kostet 1,322 Millionen Euro / Beantragung eines Schulsozialarbeiters im Gespräch

In der Sitzung des Schulausschusses in der Waldachtalschule wurde nicht nur über Geld gesprochen, das die Komplettsanierung der Gemeinschaftsschule (GMS) Schopfloch/Waldachtal verschlingen wird. Auch die Beantragung eines Schulsozialarbeiters wurde thematisiert.

W aldachtal. Insgesamt 90 Schüler zählt die Gemeinschaftsschule Schopfloch/Waldachtal derzeit in den Lerngruppen von fünf bis sieben, berichtete Rektorin Sabine Schuon. Einen besonderen Zulauf hatte die GMS auch durch Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft im Sattelacker Hof in Waldachtal sowie durch die Schüler der Werkrealschule zu verzeichnen. Momentan hat die GMS mit krankheitsbedingten Ausfällen im Lehrerkollegium zu kämpfen. Zwar bemühte sich das Schulamt um Ersatzkräfte, musste aber letztlich auch Teile des Unterrichts entfallen lassen.

Bürgermeisterin Annick Grassi dankte Schuon zunächst für die gute Kooperation, bevor sie im einzelnen auf die geplanten Umbaumaßnahmen der Waldachschule im Himmelreich in Tumlingen einging. Wie Grassi bereits in der vergangenen Gemeinderatsitzung bekannt gab, waren die Mittel des Landes – der Ausgleichstock – nach der Antragstellung der Gemeinde Waldachtal bereits erschöpft, sodass in 2017 ein neuer Antrag nötig werde. Mit der Kommunalaufsicht in Freudenstadt sei vereinbart, dass der Beschluss im Vorgriff auf den genehmigten Haushalt möglich sei, da es sich hier um eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung aus der Vereinbarung mit Schopfloch handele. Allein die notwendigen Elektroarbeiten an der Schule einschließlich der EDV-Geräte – darunter Laptops, Server, Verkabelung – muss der Gemeinderat im Vorgriff auf den Haushalt 2017 im Februar tätigen, um für den Unterrichtsbeginn im September gerüstet zu sein.

Weitere Baumaßnahmen zur Ertüchtigung der Gemeinschaftsschule sollen dann auf die kommende Jahre von 2018 bis 2019 verschoben werden. Die Investitionen im ersten Bauabschnitt der Schule belaufen sich derzeit auf rund 270 000 Euro. Die Gesamtkosten für die Komplettsanierung der GMS betragen zum heutigen Stand 1,322 Millionen Euro. Das Mittagessen soll wie geplant im Kinderhaus Himmelreich aufbereitet und eingenommen werden. Eine Anfrage zur Bedarfsermittlung soll im April – spätestens jedoch im Mai – erfolgen. Sehr erfreut über die Fortschritte zeigte sich auch Schopflochs Bürgermeister Klaas Klaassen, der abschließend feststellte: "Dem Start der GMS im September steht nichts mehr im Weg."

Elternbeiratsvorsitzender Jens Hemminger unterrichtete Grassi vom Vorhaben des Elternbeirats im Gemeinderat, einen Schulsozialarbeiter für die GMS beantragen zu wollen. Dafür sprachen sich auch das Lehrerkollegium sowie die Eltern der Schüler aus. Nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund würden davon profitieren, ebenso ginge es in der Sozialarbeit auch um die Unterstützung und Förderung von Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen sowie dem Schlichten von Konflikten individueller Schüler. Klaassen betonte, man müsse sich über das Profil der Sozialarbeit noch genauer austauschen, bevor man in das Gremium geht. Ebenso müsse geprüft werden, inwiefern die Integrationsbeauftragte des Waldachtals in der Schulsozialarbeit mitwirken könne, fügte Grassi hinzu.

Hemminger berichtete, dass in der Bevölkerung noch vermehrt Fragen zur GMS aufkommen, speziell was die personelle Struktur der Schule betrifft. Der Verwaltungssitz und das Rektorat wird mit der Schulleiterin Simone Schuon in Schopfloch bleiben; Konrektor Tobias Hellstern wird die Leitung im Waldachtal übernehmen. Ebenfalls werden die Lehrer aus der GMS Schopfloch in der Waldachtalschule unterrichten. "Die Grundschule mit ihrem Rektor Edelbert Kuhn bleibt als eigenständige Grundschule bestehen und ist nicht Teil der GMS Schopfloch/Waldachtal", informierte Grassi.