Kommunales: Waldachtal möchte Schwerpunktgemeinde werden / Konzept soll in Eigenregie entstehen

Von Eberhard Wagner

In der Gemeinderatsitzung am Dienstag legte Bürgermeisterin Annick Grassi einen Vorschlag zum Gemeindeentwicklungskonzept Waldachtal vor.

Waldachtal. Dieser sieht vor, dass sich die Gemeinde als einheitliche Gemeinde mit allen Ortsteilen als Schwerpunktgemeinde dem Wettbewerbsverfahren des Landes stellt. Schwerpunktgemeinden zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen besonderen Beitrag zur Umsetzung der landespolitischen Zielsetzungen leisten. Voraussetzung hierzu ist jedoch ein umfassendes Entwicklungskonzept, welches die Gemeinde erarbeiten oder in Auftrag geben muss. Letzteres schloss Grassi jedoch aus: "Wir wollen versuchen, dies in Eigenregie zu schaffen. Immerhin kosten solche Konzeptionen, wenn sie vergeben werden, richtig Geld."

Über dem Grundgedanken verbindet die Gemeindeverwaltung vor allem auch die Hoffnung, dass sich während der Ausarbeitung der Entwicklungskonzeption recht viele Firmen und Unternehmen aus der Gemeinde beteiligen werden. Zukunftsfähige Lösungen und nachhaltige, strukturelle Verbesserungen seien dabei eine flächensparende Siedlungsentwicklung, Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft sowie Maßnahmen, welche die demografische Entwicklung positiv beeinflussen können. Falls die Gemeinde als Schwerpunktgemeinde anerkannt werden sollte, winken ein Fördervorrang für maximal fünf Jahre sowie ein erhöhter Fördersatz bei gemeinwohlorientierten Projekten.

Doch bis dorthin ist noch viel Arbeit notwendig. Damit recht viele Bürger sich an diesem Prozess beteiligen können und ihre Ideen, Vorschläge und Gedanken zu den Themenschwerpunkten äußern können, will Grassi in jedem Ortsteil eine eigene Veranstaltung abhalten. Die Termine stehen bereits fest. Inhaltliche Schwerpunkte der Bürgerbeteiligung sind Themen aus dem Bereich Leben, wie etwa Versorgung (Ärzte, Einzelhandel), Betreuung (Kinder, Senioren), Anbindung im öffentlichen Personennahverkehr, Angebote von Vereinen, Spiel- und Sportanlagen sowie Natur und Umwelt. Ein großes Thema nimmt auch der Bereich Wohnen mit Siedlungsstruktur, Innenentwicklung der Ortschaften, Bebauung, Natur- und Landschaftsschutz sowie Landwirtschaft ein.

Ein weiterer Schwerpunkt bildet Arbeit und Beruf mit Gewerbe, Infrastruktur der Straßen und Anbindung. Grassi hofft, dass zu den Veranstaltungen Bürger unterschiedlichen Alters kommen werden. "Uns interessieren die Interessen und Probleme aller Altersgruppen", argumentiert sie. In der Gemeinderatsitzung im Mai sollen dann die Ergebnisse in groben Zügen aufgezeigt und konkretisiert werden.

Ob sich ein kleines Gremium innerhalb des Gemeinderats dann um alles weitere kümmert, ist noch nicht entschieden. Fest steht, dass die Gemeinde nur noch bis zum August Zeit hat, sich als Schwerpunktgemeinde zu bewerben. "Bis dahin muss unsere Konzeption stehen", mahnt Grassi.