Es bleiben nur leere Schränke: Die Salzstetter Abteilung hat sich lieber aufgelöst, statt zu fusionieren. Foto: Hopp

Präsident des Landesfeuerwehrverbands, Frank Knödler, spricht über Erfolg und Misserfolg bei Zusammenlegungen.

Waldachtal - Geht der Niedergang der Salzstetter Feuerwehr als negatives Musterbeispiel für eine geplante, aber misslungene Feuerwehr-Fusion in die Geschichte ein? Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg stellt sich eine Fusion jedenfalls anders vor.

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, Stadtdirektor in Stuttgart und Leiter der dortigen Feuerwehr, Frank Knödler, hat mit unserer Zeitung über das Problem von Feuerwehrfusionen gesprochen.

Er sagt: "Sicherlich kann es einen Identitätskonflikt geben, wenn Abteilungen von Feuerwehren zusammengelegt werden sollen. Bei 1100 Feuerwehren mit etwa 3200 Abteilungen sind diese Wehren aber die absoluten Ausnahmen.

Es gibt im Land eine Reihe von gelungenen Fusionen von Feuerwehrabteilungen. Wir weisen zum Beispiel auf Wildberg (Kreis Calw), Aidlingen (Kreis Böblingen) oder Winnenden (Rems-Murr-Kreis) hin."

Insgesamt habe sich die Zahl der Feuerwehren in Baden-Württemberg verringert. Knödler sagt: "Es liegen uns keine Zahlen vor. Die Zahl der Gemeindefeuerwehren hat sich in den vergangenen 15 Jahren um etwa zehn verringert. Davon entfällt der allergrößte Teil auf Gemeindefusionen."

Im Idealfall verlaufen die Fusionen aber nicht so wie in Waldachtal. Der Präsident sagt: "Entscheidend ist, dass eine Fusion von der Feuerwehr gewollt ist und nicht von den politisch Verantwortlichen übergestülpt wird. Auslöser für Fusionen sind oftmals die Beschaffung von Fahrzeugen und der bauliche Zustand von Feuerwehrhäusern. Auch die Tagesverfügbarkeit ist bei entsprechenden Diskussionen zu beachten."

Sein Rat lautet daher: "Wir empfehlen, in einem guten Brandschutzbedarfsplan die künftige Entwicklung einer Feuerwehr darzustellen, diesen mit allen Verantwortlichen zu diskutieren und auch vom Gemeinderat zu beschließen."