Von ihren Guides bekamen die Brühlbachsportler Anweisungen für das ihnen bevorstehende Canyoning. Foto: Brühlbachsportler Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug der Brühlbachsportler zum Canyoning / Aufregender Tag mit unzähligen Rutschen und nassen Füßen

Waldachtal. Wieder einmal ein gelungener Ausflug mit einem nicht ganz alltäglichen Sportevent erlebten die aktiven Brühlbachsportler.

Es ging mit 15 Extremsportlern ins Allgäu, nach Sonthofen. Hier wartete die Starzlachklamm auf die Sportler. Sie ist die vielseitigste Schlucht für das Canyoning im Allgäu. Sie bietet für Canyoning-Erfahrene eine Wucht, tief eingeschnittene, enge und "klamme" Passagen gleichermaßen wie offene Teile mit grandiosen Rutschen.

Die Rutschen sehen zwar spektakulär aus, sind aber völlig harmlos, denn im Neoprenanzug ist der Körper und Hintern ausreichend geschützt. 

Starzlach ist ein eher launischer Bach, der schnell ansteigen kann

Die Starzlachklamm liegt südlich von Sonthofen am Fuße des Grünten. Die Starzlach, welche die Starzlachklamm geformt hat, entspringt zwischen dem 1070 Meter hohen Grünten und dem Wertacher Hörnle im Zentrum des alpinen Allgäus.

Die Starzlach ist ein eher launischer Bach, der bei länger anhaltendem Regen und Gewittern schnell ansteigen kann. Somit bedarf es gut ausgebildeten und lokalen Guides, die die Gefahren des Canyoning einschätzen können und die meteologischen Gegebenheiten des Allgäus kennen.

Dies boten die Guides beim Ausflug jedenfalls. Treffpunkt war der Parkplatz der Starzlachklamm in Reit im Winkel. Hier fließt die Starzlach gemächlich dahin und durch einige Staustufen haben sich romantische Wasserfälle gebildet.

Hier begann der anstrengende Aufstieg neben und im Bachbett, bei dem die Ausflügler erstmals an diesem Tag nasse Füße bekamen. Der Aufstieg führte bis zur Gaststätte der Starzlachklamm. Diese liegt am "Ausgang" der Schlucht direkt bei der Abschlussrutsche, welche von den Brühlbachsportlern "der Endgegner" getauft wurde.

Nachdem man die Gaststätte passiert hatte, stieg man in der Schlucht auf. Die Starzlach hat sich über Jahrtausende ihren Weg durch das Allgäu gebahnt und so das Canyoning erst möglich gemacht.

Um diese Schlucht überhaupt besichtigen zu können, hat die Touristenverwaltung einen Steg in die Schlucht gebaut. Dieser ermöglicht auch Besuchern, die Schlucht zu besichtigen und den Brühlbachsportlern das Canyoning. Alle Rutschen, Sprünge und Abseiler waren von hier aus im Vorhinein einzusehen. Das war perfekt, da sich jeder Canyonaut selbst ein Bild machen konnte und einen Eindruck des Canyonings in der Starzlachklamm gewinnen. 

Der Steg führte dann weiter aufwärts bis zum Einstieg, wo das Sicherheitsgespräch mit den Guides stattfand. Das ist ein elementarer Bestandteil der Tour, denn hier werden alle Techniken erklärt und es können natürlich Fragen gestellt werden.

Nach dem Einstieg erfolgte sogleich der erste Abseiler. Hier baute ein Guide über dem Wasserfall ein Seilgeländer, welches man als gesicherten Klettersteig nutzte. Dann wurden die Sportler spektakulär durch einen Wasserfall abgeseilt, die Höhe betrug ungefähr zwölf Meter und hier wurde jeder garantiert nass. 

Unten angekommen folgte gleich das nächste Highlight, denn nun war ein Sprung von einem Fels Richtung Wasserfall möglich, der eine Höhe von drei Metern hatte. Anschließend musste eine Passage des Canyons geschwommen werden, wobei sich danach die Gelegenheit für eine Pause ergab. 

Danach folgten Schlag auf Schlag zwei Rutschen, die in einem tiefen Pool mündeten. Man musste schon zwei oder drei kräftige Schwimmzüge tun, um sich aus dem Wasser des Canyons zu befreien. Anschließend folgte der Einstieg in den mittleren Teil der Schlucht, der mit einem Abseiler beziehungsweise einer gesicherten Abkletterei von ungefähr zwei Metern begann.

Um die Schlucht möglichst sicher zu begehen, bot sich nachfolgend ein Sprung aus drei Metern an, dann folgte eine längere Schwimmpassage. Diese abgeschlossen war man am Schlüsselstück angekommen: Steffi’s Corner. Hier ist die Schlucht nur einen Meter breit und jeder hatte ständig Wasserkontakt.

Über ein Seilgeländer hangelten die Teilnehmer sich zum nächsten Abseilpunkt, der einen weitere vier Meter tief in die Schlucht brachte. Auch hier war schnelles Schwimmen notwendig, um der Strömung der Starzlachklamm zu entkommen. 

Des weiteren folgten zwei Abseiler von jeweils vier Metern, die auch als Rutsche möglich sind. Dann konnte seitlich aus der Schlucht ins Wasser gesprungen werden, was von einer Höhe aus acht Metern möglich war.

Das Finale Grande der Starzlachklamm: die Abschlussrutsche

Dann folgten wieder einige Sprünge, um in der Schlucht weiter zu kommen. Nach einer längeren Gehpassage kündigte sich der Endgegner an: Das Finale Grande der Starzlachklamm, die Abschlussrutsche. Hier näherten sich die Brühlbachsportler über mehrere kleine Rutschen und Sprünge der Kanzel an, aus der final gerutscht wurde. Hier wartete dann schon der Guide, der letzte Anweisungen gab, bevor es los ging.

Es kam eine 15 Meter lange und sehr steile Rutsche, die in einem schönen trichterförmigen Becken endet und auch den Abschluss der Tour bildete.

Und manche Guides erzählen sich Geschichten, dass bei dieser Rutsche schon der ein- oder andere Canyonaut die Schallmauer durchbrochen haben soll. Hierbei war den Ausflüglern aber nicht klar, ob es sich hier um "Canyoninggarn" handelt. 

Nach dem Canyoning waren alle am Ende ihrer Kräfte, so dass einige nach dem gemeinsamen Mittagessen einen kleinen Mittagsschlaf einlegen mussten, der Rest wanderte auf eine gemütliche Berghütte, welche zur Einkehr einlud. Bei einem Gläschen Wein oder Bier ließ man den Abend ausklingen.