Kultur: Drei Chöre des Liederkranzes Salzstetten bieten ein Jahreskonzert der Extraklasse / Beifallstürme für Ronald Brose

350 Besucher in der Gemeindehalle in Salzstetten ließen sich von den drei einheimischen Chören des Liederkranzes begeistern. Diese boten Fabulöses in ihrem mitreißenden und facettenreichen Jahreskonzert "Ein schöner Traum ist die Musik".

Waldachtal-Salzstetten. Vom romantischen Walzer bis zum rockig-fetzigen Gospelsong erklangen viele neue Lieder aus ihrem Repertoire. Die Sänger versprühten Frohsinn. Chorleiter Viktor Brose als musikalischer Gesamtleiter ist es gelungen, seine Vokalisten zu Höchstleistungen zu motivieren. Große musikalische Kompetenz wurde erkennbar. Seine Arrangements passten wie der Maßanzug.

Pianistin Margarethe Budzinski, das Streic her-Ensemble mit Ronald Brose (Violine), der 17-jährigen Hannah Kaupp (Violine) und Michael Schmelzle (Cello) gaben dem Jahreskonzert ihr Gepräge. Zum Gelingen trugen auch die Instrumentalisten Angela Frank (Akkordeon) und der 21-jährige Simon Kneißler (Cajon) bei. Entertainer und Loriot-Fan Christian Ehl führte versiert und charmant durch das abendfüllende Programm mit 18 Titeln und garnierte seine Moderation mit lustigen Anekdoten. Gelobt wurden die kreativen Saaldekorationen von Sigrid Bolsinger.

Solist Ronald Brose zog das Publikum mit der gemischten Komposition "Classic Swing" in seinen Bann: Dem einfühlsamen "Nocturne" des russischen Komponisten Michael Glinka ließ er "Minor Swing" des französischen Zigeuner- und Gipsy-Swing-Gitarristen Django Reinhardt folgen. Bravourös meisterte der 20-Jährige die Symbiose aus Klassik und Swing, begleitet von seinem Vater auf der Gitarre. Tosender Applaus brandete dem Virtuose auf der Violine entgegen. Er dankte mit dem brillant gespielten Zugabe-Titel "Czardas-Fürstin".

Aufhorchen ließ der Gemischte Chor schon mit seinem famos vorgetragenen Auftakt-Walzer "Dolores" des französischen Komponisten Emil Waldteufel, einem anspruchsvollen Stück mit gefühlsseligem Touch. In dem Volkslied "Träume aus der Kinderzeit" schwelgten sie in Märchenwelten. Im Song "Es war so schön mit dir" artikulierten sie den Wunsch, dass die Zukunft nur Schönes bringen möge. Im faszinierenden "Zauber der Südsee" war der Pulsschlag der Exotik spürbar.

Mit dem bezaubernden Lied "Hijo de la Luna – Kind des Mondes" tauchte der Frauenchor Impuls in seinen spanischem Ursprung ein. Im New-Age-Stil interpretierten die Vokalistinnen einfühlsam den keltischen Song "Adiemus" des walisischen Komponisten Karl Jenkins. Fetzen ließen sie es bei der modernen geistlichen Rockmusik "Rock My Soul in the Bosom of Abraham". Swing-Funken sprühten beim weltbekannten Abba-Hit "Super Trouper". Phil Collins kam zu Ehren in dem Hit "You’ll be in My Heart" aus dem Musical Tarzan. Karibisches Ringelreihen-Spiel von Kindern imitierten die singenden Damen in "Brown Girl in the Ring", das durch die Popgruppe Boney M. bekannt geworden ist. Das Publikum erklatschte sich die Zugabe "Ob-La-Di, Ob-La-Da" von den Beatles.

In Seemannskluft brachte der Shantychor mit "Soviel Wind", "Heimat leb wohl", "Rolling Home" und "Gorch Fock" Stimmung von der Waterkant in den Nordschwarzwald. Enzianblühen besangen sie in "In di’ Berg bin i gern". Ja, er lebt noch: Schwung in den Saal brachten die Männer mit dem Randfichten-Dauerbrenner "Der alte Holzmichel". Mit ihren Sombrero-Hüten nahmen sie die Konzertbesucher mit auf eine Reise nach Mittelamerika: Heißblütig erklang das bekannteste Lied von Ludwig Franz Hirtreiter aus dem Jahr 1972: "Fiesta Mexicana". Hirtreiter wurde unter seinem Künstlernamen Rex Gildo bekannt.

Alle Chöre zusammen drückten dem Konzertreigen mit dem Titel-Thema "Ein schöner Traum ist die Musik" ihren Stempel auf: Die Musik "We Have a Dream" stammt von Dieter Bohlen. Mit dem Superhit "Feierabend" von Peter Alexander und dem weiteren Zugabetitel "Goodbye My Love" setzten die drei Chöre gemeinsam einen fulminanten Schlussakkord unter ein Konzert der Extraklasse. Nach euphorischem Beifall lobte Vorsitzende Adelheid Singer die drei Chöre für ihren "hervorragenden Auftritt" nach fast einjähriger Probephase: "Euer Einsatz hat sich wirklich gelohnt." Sie freute sich: "Ich bin total überwältigt über so viel Zuspruch. Es gibt nichts Schöneres, als vor vollem Haus auftreten zu dürfen."