Salzstettens VfB-Stuttgart-Fanclubleiter Klaus Kreidler hofft auf den Wiederaufstieg in die Bundesliga. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

"An den Fans liegt es nicht – die sind schon immer Champions League". Fanclub-Leiter sieht Perspektive für den Verein.

Waldachtal-Salzstetten - Das Nervenkostüm der VfB-Stuttgart-Fans wurde in den vergangenen Jahren über Gebühr strapaziert. Die Fan-Seele kocht angesichts vieler Turbulenzen und Fehleinschätzungen in der Vereinsführung, auf dem Trainerposten und im Spielerkader. Doch der Fanclub Salzstetter Jungs mit seinem Clubleiter Klaus Kreidler (48) hält auch in schwierigen Zeiten treu zu seinem Fußballklub. Jedes Wochenende unterstützen die Fans die Fußballprofis auch in der 2. Bundesliga bei allen Heim- und Auswärtsspielen.

Wie erlebt ein VfB-Stuttgart-Fan die Talfahrt des Vereins?

Die letzten vier Jahre waren eine Katastrophe, mit viel Wut und Enttäuschung über eine stümperhafte Vereinsführung (Mäuser und Wahler), falsche Spielereinkäufe und Vetterleswirtschaft diverser Sportmanager (Bobic und Dutt), dann die Ohnmacht. Es jeder sieht, aber keiner macht etwas.

Stehen die Salzstetter Jungs noch zu ihrem Lieblingsverein wie in besseren Zeiten, im Bundesliga-Meisterschaftsjahr 2007?

Klar, man legt das Fan sein doch nicht einfach ab, entweder man ist VfBler oder nicht. Es gilt die Devise: in guten wie in schlechten Zeiten. Da gibt es keine Fragen und keine Diskussion.

Wie ist die Stimmung unter den Fans in der Mercedes-Benz-Arena?

Sehr gut, euphorisch! Man muss nur die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen anschauen und wie viele auswärts unterwegs sind.

Wie beurteilt der VfB-Fan Klaus Kreidler das Personalkarussell?

Na, ich hoffe doch, dass es mit dem Karussell jetzt aufhört und endlich Ruhe in den Verein reinkommt. War aber schon eine einzige Katastrophe, man war ja die Lachplatte der Nation. Nach dem Abstieg ohne Trainer, Sportmanager und Präsident dazustehen, das haben noch nicht viele geschafft.  Dass der oberste Trikotverkäufer den Trainer einstellt, das war schon der Hammer.

Wie sind die Spieler-Verkäufe und -Einkäufe zu bewerten?

Auch hier gilt: nach vorne schauen. In der Vergangenheit wurden da einige Spieler gekauft, die in meinen Augen nicht bundesligareif waren, ein Graus!

Wünscht man sich nicht noch mehr Spieler mit Qualitäten? Stars?

Stars können wir uns nicht leisten. Die Neueinkäufe sollten so einschlagen wie zum Beispiel ein Daniel Ginczek. Vor allem sollte unsere Abwehr stabiler werden. Da hapert es auch jetzt noch gewaltig mit Florian Klein und Toni Sunjic. Aber ansonsten bin ich mit den beiden Japanern (Hajime Hosogai und Takuma Asano) und Simon Terrode sehr zufrieden. Den Rest habe ich noch nicht spielen gesehen. Ich hoffe das ändert sich unter Hannes Wolf.

Was sollte der VfB ändern, um schnell wieder in die Erfolgsspur zurück zu kehren?

Es sollte endlich Ruhe einkehren, damit das Duo Jan Schindelmeiser (Sportvorstand) und Hannes Wolf (Cheftrainer) in Ruhe arbeiten kann. Dann kommen auch der Erfolg und Wiederaufstieg! Vor allem sollte sich mal der Aufsichtsrat aus dem Geschehen heraushalten. Die haben schon genügend Unheil und Chaos angerichtet – ein Gremium ohne jeglichem Sport-Sachverstand, dazu noch die unglückliche Benennung des Präsidentenkandidaten Wolfgang Dietrich.

Was halten Sie von der Perspektive sofortiger Wiederaufstieg?

Ein Aufstieg in die Bundesliga ist machbar. Der VfB Stuttgart hat jetzt mit der neuen sportlichen Leitung die Voraussetzungen und den Kader dazu. An den Fans liegt es nicht, die sind und waren schon immer Champions League.