Für die Villingerinnen lief es vor der Unterbrechung der Regionalliga-Saison richtig gut. Foto: Roger Müller

Trainings- und Spielbetrieb ruht derzeit komplett. Nach Zwangspause will Team wieder angreifen.

Den Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Villingen geht es dieser Tage wie allen anderen auch: Der Trainings- und Spielbetrieb ruht komplett. Nach der Zwangspause will das Team von Coach Sven Johansson aber wieder angreifen.

Für die Damen des TV Villingen lief es vor der Unterbrechung der Saison richtig gut. Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte und ein Satzverhältnis von 9:0 – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Die Villingerinnen führen die Tabelle der Regionalliga Süd souverän an. "Dass wir wieder voll angreifen wollen, wenn es weitergeht, ist ja völlig klar", gibt es für TV-Coach Sven Johansson keinen andere Marschroute. "Wir stehen bisher ganz oben – da wäre es als Trainer jetzt das falsche Signal zu sagen, dass wir dort nicht auch am Ende der Saison stehen wollen."

Johansson weiß jedoch auch, dass nach dem Restart der Saison unzählige Fragezeichen auf seine Mannschaft warten: "Wir haben keine Ahnung, wie die einzelnen Teams und die Spielerinnen mit dieser Situation umgehen. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs kann alles passieren." In den Augen des Villinger Trainers könnte es jedoch noch eine Weile dauern, bis seine Mädels wieder spielen dürfen. "Wie die Pandemie sich entwickelt, kann niemand von uns wissen. Selbst wenn wir in den nächsten Wochen wieder in die Hallen dürfen, brauchen wir mindestens drei bis vier Wochen Vorlaufzeit, bis wir wieder spielen können." Johansson ist aber fest davon überzeugt, dass die Saison – in welcher Form auch immer – fortgesetzt wird.

Dementsprechend sind seine Spielerinnen vom Trainerstab angehalten, sich möglichst fit zu halten, um für einen eventuellen Restart gewappnet zu sein. Das System basiert auf Vertrauensbasis: "Wir fragen bei den Spielerinnen nicht ab, was sie in einer Woche alles gemacht haben. Und auch Online-Einheiten oder Ähnliches machen für uns wenig Sinn. Da sind wir einfach ein Stück weit auf die Disziplin der Mädels angewiesen." Die Spielerinnen haben Trainingspläne und stehen in regelmäßigem Kontakt zueinander und zum Trainerstab – letztendlich ist die Umsetzung aber individuell.

Ohnehin bewegen sich die Trainingsmöglichkeiten aktuell in einem sehr engen Rahmen, meint Sven Johansson. "Volleyball beinhaltet nun mal viele spezifische Bewegungen mit dem Ball, die man zuhause oder einfach so im Freien nicht wirklich trainieren kann", weiß der Coach. Seine Spielerinnen sollten anstreben, athletisch möglichst in einer sehr guten Form zu bleiben – alles weitere könne man sich ohnehin erst wieder im gemeinsamen "richtigen" Training erarbeiten. "Ich sehe die Phase bis zum Restart wie eine normale Saisonvorbereitung. Am Anfang liegt der Fokus auf Athletik-Training und später müssen dann technische Dinge mit dem Ball und die Abläufe trainiert werden", blickt Johansson auf die viele Arbeit, die seinem Team noch bevorsteht.

Er macht sich allerdings Sorgen, ob seine Mannschaft die Leistungen vor dem Lockdown bestätigen kann: "In dieser Situation sind aber nicht nur wir, das geht allen so. Im Volleyball sind Abläufe und Abstimmung wahnsinnig wichtig. Dass es in diesem Bereich Defizite geben wird, die sich dann auch schnell bemerkbar machen, ist ja völlig klar. Wir müssen versuchen, in der Vorlaufzeit vor dem Restart im Training so viele Lücken wie möglich zu schließen." Einen großen Vorteil sieht Johansson dabei für routinierte Spielerinnen. "Ich denke, für junge, unerfahrene Teams wird es noch etwas schwieriger sein, schnell wieder in die Spur zu kommen. Das sieht man auch immer zu Beginn einer neuen Saison. Zu diesen Teams gehören wir ja noch. Ich bin gespannt, wie die Mädels das wegstecken", so der Villinger Übungsleiter.

Sven Johansson und seine Mannschaft gehen fest davon aus, dass die Saison früher oder später fortgesetzt werden kann. Wann dies sein wird und was die Villingerinnen dann in der Regionalliga erwartet, steht aktuell noch in den Sternen.

Aber eines ist klar: Sie wollen bereit sein. "Wenn ich noch Spieler wäre, wäre ich nach einer so langen Pause richtig heiß darauf, endlich wieder spielen zu dürfen", meint Johansson. Er glaubt: "Meinen Mädels geht das bestimmt nicht anders."