Elke Bachmann-Maier aus Wittershausen ist als Interviewerin bei Studien im Einsatz / Beruf läuft in Teilzeit weiter

Von Sylvia Fahrland

Vöhringen-Wittershausen. Einer interessanten Nebenbeschäftigung geht Elke Bachmann-Maier aus Wittershausen nach. Als Interviewerin des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach führt sie persönliche Befragungen durch. Die Ergebnisse fließen in die Auswertung repräsentativer Studien des Instituts ein.

Auch die berühmte Frage "Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl wäre...?" hat sie erst kürzlich gestellt, als Teil einer landesweiten Studie im Vorfeld der baden-württembergischen Landtagswahl im März 2016. Fünfzig zum Teil recht komplexe Fragestellungen liest Elke Bachmann-Maier ihren Interviewpartnern dabei vor und trägt die Antworten in die Fragebögen des IfD Allensbach ein. Es geht um die Parteienlandschaft in Baden-Württemberg, das eigene Wahlverhalten, die Eigenschaften, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Herausforderer Guido Wolf zugeschrieben werden, um landespolitische Fragen zu Bildung und Erziehung, um den Ausstieg aus der Atomenergie und erneuerbare Energien, um den Straßenzustand und die Kriminalität in der Region. Und nicht zuletzt: um die immer akuter werdende Flüchtlingsproblematik.

Wo macht die Landesregierung einen guten Job, wo sind Verbesserungen nötig, wie empfindet man die Situation im eigenen Umfeld? Die Studien bieten reichlich Stoff zum Nachdenken. Genau das schätzt Elke Bachmann-Maier an dieser Tätigkeit. Zu den Fragestellungen werden mehrfach abgestufte Antwortmöglichkeiten angeboten. Ein schlichtes "Ja" oder "Nein" reicht selten aus.

Vorbildliches Deutsch in Wort und Schrift sei Grundvoraussetzung für diese Tätigkeit gewesen, erinnert sich Bachmann-Maier an das Jobangebot in unserer Zeitung zurück, mit dem alles begann. Eigentlich ist die zweifache Mutter Medizinisch-Technische Assistentin (MTA) von Beruf. Nach den Geburten ihrer beiden Töchter war jedoch an eine Berufsausübung im Schichtdienst nicht zu denken, zumal ihr Mann ebenfalls im Schichtdienst arbeitet.

Irgendwann habe sie wieder eine Tätigkeit zusätzlich zu Kindererziehung, Haushalt und Garten gesucht. Da kam ihr die zeitliche Flexibilität als Interviewerin sehr gelegen. Lediglich der Abgabetermin muss eingehalten werden. Die richtigen Interviewpartner zu finden, im Wohnort oder in der näheren Umgebung, sei jedoch manchmal gar nicht so einfach. Zwar kann jeder ab 18 Jahren an solchen Meinungsumfragen teilnehmen, aber für repräsentative Umfragen muss die Zusammensetzung der Teilnehmer stimmen und der Gesamtbevölkerung entsprechen. Daher sind bestimmte Merkmale wie Geschlecht, Altersgruppe und Berufsstellung im voraus festgelegt. Nicht immer passen Personen aus dem eigenen Verwandten- und Bekanntenkreis, und nicht jeder ist zu einer Teilnahme bereit, bedauert Bachmann-Maier. Dabei werden alle Ergebnisse, abgesehen von der Zuordnung zu den statistisch relevanten Gruppen, anonym eingereicht. Diskretion ist oberstes Gebot. Kein Problem für die Wittershauserin. Schließlich ist sie auch als MTA zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Zwei bis drei Jahre lang macht Bachmann-Maier regelmäßig Umfragen zu verschiedenen Themen wie Verbraucherstudien, Landwirtschaftsstudien oder Familienstudien. Auch an einen Shampoo-Test erinnert sie sich.

Ihre eigenen Kinder sind inzwischen zu Jugendlichen herangewachsen. Seit 2009 arbeitet sie daher in Teilzeit wieder als Medizinisch-Technische-Assistentin. Bei größeren Studien ist sie aber nach wie vor als Interviewerin gefragt und hofft auch in Zukunft auf aufgeschlossene Umfrageteilnehmer. Bedauerlich findet sie, dass die Interviewer keine direkte Rückmeldung zu den Auswertungen der Studien bekommen. Umso mehr freut sie sich, wenn sich das Ausschau halten lohnt und sie eine Veröffentlichung "ihrer" Umfragen entdeckt.

Weitere Informationen: www.ifd-allensbach.de