Grafik von Patrick Saffrin zur Zukunftsvision: So könnte die neue Dorfmitte eines Tages aussehen. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Architekt schlägt ein Mehrgenerationenhaus auf dem Grundstück beim Rathaus vor

Von Sylvia Fahrland

Ein Mehrgenerationenhaus mit Marktplatz und behindertengerechtem Bürgerschaftssaal zur vielseitigen Nutzung könnte Wittershausens neuen Dorfmittelpunkt bilden.

Vöhringen-Wittershausen. So sieht zumindest die Vision aus, die der Architekt Patrick Saffrin auf Initiative des ehemaligen Wittershauser Ortschaftsrats Jochen Schäfenacker 2014 gegen Ende der vergangenen Amtsperiode entwickelt hatte und nun auf Einladung des Ortschaftsrats dem bis auf Andreas Haberer neu besetzten Gremium erneut vorstellte.

Fläche frei geworden

Die Gemeinde hatte das Privatgrundstück in der Vöhringer Straße 10 neben dem Rathaus- und Feuerwehrgebäude zur künftigen Gestaltung der Dorfmitte gekauft. Seit dem Abriss des alten Wohn- und Ökonomiegebäudes eröffnet sich aus Fahrtrichtung Sulz ein reizvoller Blick auf das Rathaus. In dreidimensionalen Ansichten veranschaulichte der Schömberger Architekt seine Vorschläge für die frei gewordene Fläche.

Im Erdgeschoss seien kleine Ladenparzellen, Gemeinschaftsflächen und Räume für die Mehrfachnutzung im Veranstaltungs- oder Gesundheitsbereich denkbar, im Obergeschoss drei über eine rollstuhlgerechte Rampe erreichbare Wohneinheiten für junge Paare oder rüstige Rentner. Im Vordergrund stünden der Gemeinschaftsgedanke und die Umsetzung von Ideen aus der Bürgerschaft, nachhaltiges Bauen und der mögliche Anschluss an die örtliche Nahwärmeversorgung.

Nicht unter Zeitdruck

Saffrin könnte sich eine Bauherrengemeinschaft zur Umsetzung seiner Idee vorstellen. Schäfenacker erläuterte Fördermöglichkeiten wie KfW-Darlehen oder Zuschüsse aus dem Leader-Programm. Während der moderne Bau mit flachgeneigtem Satteldach auf die einen recht gewöhnungsbedürftig wirkte, fanden die anderen Gefallen daran oder machten sich bereits Gedanken über die Parkplatzsituation. "Wir befinden uns noch in der Ideenfindungsphase", betonte Ortschaftsrat Helmut Maier. Ob Zukunftsmusik, Denkanstoß oder der erste Schritt zur neuen Dorfmitte, die Ortschaftsräte stehen nicht unter Zeitdruck und sind gespannt auf die Meinung der Dorfbewohner.

Auch eine ganze Reihe weiterer Themen wurde erörtert. Ein hölzerner Pflanztrog soll das neu gepflasterte "Bronnaplätzle" auflockern. Bis Ende Februar wird der Baum am Spielplatz in der Lindenstraße gefällt, dessen Wurzeln bereits den Gehweg beschädigt haben.

Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht müsse die Fichte in der Bochinger Straße Richtung Turnhalle ebenfalls entfernt werden, teilte Ortsvorsteherin Kerstin Jauch mit. Ein Gutachten vom Dezember 2015 habe unter anderem Fäulnis an den Wurzeln und von innen Insektenbefall und eine schadhafte Rinde ergeben. Sie plädiere aber dafür, einen neuen Baum zu pflanzen.

Helmut Maier regte auch in Richtung Sportheim den Ersatz fehlender Bäume zum Erhalt der Allee an. Er teilte mit, man müsse vor der Ausbesserung der schadhaften Friedhofsmauer durch ehrenamtliche Helfer die zerbrochenen Steinplatten auf der Mauerkrone erneuern, damit keine neue Feuchtigkeit mehr eindringe. Holger Bässler sprach die defekte Zapfanlage in der Turnhalle an. Zudem müssten deren Reinigungsintervalle sowie die Elektroinstallationen im Kühlraum überprüft werden.

Birol Esslinger beklagte, dass unbekannte Verursacher in der Silvesternacht leere Flaschen und Feuerwerksreste auf einem Feldweg hinterlassen hätten. Bei den Bürgerfragen empfand ein Anwohner die Schneeräumung in der Heubergstraße als mangelhaft. Ein ebenfalls dort ansässiger Ortschaftsrat teilte diese Meinung nicht.