Ausschreibung: Rücklauf für die Fachplanungen der neuen Halle unbefriedigend

Vöhringen (bos). Auch wenn es im Endeffekt sinnvoll erscheint, Gebäude und Freiflächen aus einer Hand zu planen, dieses Vorgehen will sich der Vöhringer Rat so nicht vorschreiben lassen.

Es geht um die neue Mehrzweckhalle. Nachdem feststeht, wer sie baut, und bei Workshops auch schon weitere Details aus der Praxis eingeflossen sind, wird es höchste Zeit, die Fachplanungen zu vergeben. Dabei hat man sich für ein Stufenverfahren entschieden. Zunächst sollen die Büros nur die ersten drei Leistungsgruppen erbringen. Diese braucht man, um Förderanträge stellen zu können. Außerdem bietet diese erste Phase auch Gelegenheit, zu überprüfen, ob man sich mit dem jeweiligen Büro "grün" ist. Bei schwerwiegenden Differenzen könnte man mit der Ausführungsplanung ein neues Büro beauftragen.

Das Stuttgarter Büro Zoll Architekten Stadtplaner, das die Halle bauen wird, hat noch eine Rahmenbedingung definiert: Wegen des knappen Zeitplans möchte man dort am liebsten mit Ingenieuren zusammenarbeiten, mit denne man bereits positive Erfahrungen gemacht hat. So lässt sich auch die beschränkte Ausschreibung argumentieren und darstellen, woher die Büros kommen.

So richtig zufrieden war der Gemeinderat mit dem Ergebnis nicht. Es geht, wenn man bis zur Ausführung rechnet, um Honorare in Höhe gut einer halben Million Euro. Rund 170 000 Euro davon werden für die Leistungsphasen eins bis drei fällig. Auffällig: Für die Vergabe der Fachplanung Freianlagen wurde ein Angebot eingeholt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Es ist vom Beratungsbüro geprüft, und inhaltlich macht es durchaus Sinn, wenn man bei der Planung von Freianlagen und Gebäude Hand in Hand arbeiten kann. Dass die Hallenarchitekten nur eigene Bürokollegen und nicht Teams von Mitbewerbern als Fachpartner an die Hand bekommen sollen, hat, so sieht es nicht nur Wolfgang Lehrke, "schon ein wenig ein Gschmäckle". Immerhin wird auf dieses Gewerk der zweitgrößte Brocken der zu vergebenden Fachplanungen entfallen, laut Angebot knapp 134 000 Euro, gut 37 000 Euro davon für die Leistungsphasen eins bis drei.

So sei es, fasst Norbert Burkhardt zusammen, auch nicht die Summe insgesamt, die für Unbehagen sorgt – diese habe man schließlich schon seit einem Jahr aus der Kostenschätzung des Beratungsbüros gekannt –, sondern die Sache mit der Verdichtung der Fachplanungsangebote auf nur ein Büro, das ausgerechnet auch das Gebäude plant. Zehn Räte wollen deshalb bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung ein neues Angebot dafür sehen.