Klaus-Dieter Thiel und Karl Volz sind mit ihren Rädern nach Sizilien gefahren. Foto: Schwarzwälder-Bote

Klaus-Dieter Thiel und Karl Volz aus Wittershausen fahren nach Sizilien / Unterwegs Abenteuer erlebt

Vöhringen-Witterhausen (wh). Wenn Klaus-Dieter Thiel und Karl Volz aus Wittershausen miteinander die Fahrräder aus dem Keller ziehen, wird es ernst. In diesem Jahr ging es in das Land, wo die Zitronen blühen. Genauer: nach Sizilien.

Die Insel Sizilien war das große Ziel der beiden rüstigen Rentner: Am Ende waren es über 2000 Kilometer durch blühende Landschaften, aber auch durch Schnee, karge Gesteinslandschaften und nicht zu vergessen, entlang des herrlichen Mittelmeeres.

Solange der Körper mitmacht, möchten Klaus-Dieter Thiel und Karl Volz weitere Höhepunkte setzen, nachdem in den vergangenen Jahren über 8000 Kilometer zurückgelegt wurden. Zunächst gab es eine Testfahrt nach Spanien von 1000 Kilometern, dann 2465 Kilometer nach Santigao de Compostela, es folgte die Tour entlang der Donau bis zum Donaudelta bei einer Strecke von rund 3000 Kilometern. 2013 war das Mühlbach-Duo 2000 Kilometer unter dem Motto "Vom Mühlbach an die Memel" gestartet. Eindrucksvolle Bilder hatten Thiel und Volz mitgebracht und diese bei diversen Veranstaltungen gezeigt.

Dies wird auch dieses Mal so sein. Die beiden Rentner hatten sich unter dem Motto "Palermo, Frühling 2015" auf Entdeckungstour gemacht. Das Wetter war zunächst nicht berauschend. Starke Windböen und umgestürzte Bäume waren Richtung Bodensee die Begleiter. In Bludenz setzten starke Schneefälle ein. Da die Gefahr zu stürzen zu groß war, ging es mit Zug und Postbus über Landeck nach Nauders.

Zum Erstaunen vieler Skifahrer schoben die beiden Männer ihre Drahtesel unter den Skiliften hindurch in Richtung Reschensee. Damit war zum Glück dieses Kapitel beendet: Föhnwind aus dem Vinschgau verwöhnte die Männer, die in Meran ihre Frauen trafen. Zusammen radelten sie mit über Bozen nach Neumarkt und konnten das Alpenpanorama mit ihren Gletschern genießen.

Natürlich wurden auch die kulinarischen Köstlichkeiten probiert, bevor es nach Trento ging. Rovereto, Mori und Torbole führten zum Lago Di Garda. Thiel beschrieb in seinem Reisetagebuch die romantische Seiten genauso wie die herrliche Aussicht. Er hatte immer auch den Blick für die Bauwerke, beispielsweise in Verona, wo einst die Geschichte von Romeo und Julia spielte.

Ausgerechnet hier trennten sich die Wege der Paare, die Frauen fuhren mit dem Zug zurück. Thiel und Volz bogen in die Poebene ein, bewunderten Modena, Pistoia und landeten in der Toskana, einer Gegend, von der viele Urlauber das ganze Jahr über träumen.

Es ging weiter nach Florenz und Pisa. Der berühmte schiefe Turm gehörte genauso zu den Zielen wie die Insel St. Stefano. Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf der Schnellstraße ging es in die Hafenstadt Civitavecchia. Dann kamen sie auch schon in die Weltstadt Rom mit Petersdom, Kolosseum und weiteren Sehenswürdigkeiten.

Nur zu gerne hätten die beiden Mühlbachtäler längere Pausen eingelegt, doch mit dem Ziel vor Augen musste es immer weiter gehen. Terracina, Formia oder Mondragene hießen die Städte auf dem Weg nach Neapel. Abenteuer gab es überall, so mussten sich die beiden auch durch stockdunkle Tunnel tasten und waren auf der anderen Seite froh, dass nichts passiert war.

Herrlich war die Fahrt durch Kalabrien, immer das Meer im Blick. Es ging nach Villa S. Giovanni. Dort wartete die Fähre, mit der das Duo nach Messina auf Sizilien übersetzte. Über Berge und durch Täler ging es in die Hauptstadt Palermo, wo Land und Leute studiert wurden. Dies war letztendlich auch das Ziel. Mit der Fähre ging es zurück nach Genua und mit dem Zug über Mailand nach Deutschland. Insgesamt mussten die beiden Wittershauser 17 Mal umsteigen, da in Italien die Fernzüge keine Fahrräder mitnehmen. Thiel hatte ein besonderes Souvenir mitgebracht: Drei Zitronen sollten zeigen, dass die Mission Palermo erfolgreich abgeschlossen wurde.