Eine Station führt in den Gewölbekeller der Pfarrkirche zur Grablegung. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Passion: Kreuzwegstationen führen bis zur Grablegung im Gewölbekeller

Vöhringen-Wittershausen. Zu Kreuzwegstationen am Gründonnerstag hatte die evangelische Kirchengemeinde Wittershausen eingeladen, um an sechs Stellen mit Musik und Begleittexten innezuhalten und das Leiden Jesu zu bedenken.

Erstmals wurde am Vorabend zum Karfreitag nicht der bisher übliche Abendmahlsgottesdienst abgehalten. Etwas Neues hatten sich die Kirchengemeinderäte und kirchlichen Mitarbeiter zusammen mit Pfarrer Thomas Hämmerle ausgedacht, um den Gründonnerstag mit den Gemeindegliedern im wahrsten Sinne des Wortes zu "begehen". Dennoch kam dem Abendmahl eine zentrale Bedeutung unter den sechs Stationen zu.

Zunächst wurden die Teilnehmer, überwiegend Erwachsene, aber auch einige Kinder und Jugendliche, mit einer Palmsonntagsszene in der Peter- und Paulskirche empfangen. Palmzweige und der Esel auf dem roten Teppich im Mittelgang symbolisierten den Einzug Christi in Jerusalem. Pfarrer Hämmerle und die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderates Gabi Kaufmann begrüßten die rund 30 Teilnehmer und nahmen sie mit einem Text und einem gemeinsamen Lied mit hinein in das biblische Geschehen.

Die nächste Station im Gemeindehaus lud ein an den Tisch des Herrn. Vier lange weiße Tafeln mit Kerzen liefen im Gemeindehaus fächerförmig auf das an die Wand projizierte Gemälde des Abendmahls von Leonardo da Vinci zu und schufen auch bildlich die Gemeinschaft mit Jesus und den Jüngern beim Tischabendmahl, das mit Brot und Traubensaft gefeiert wurde. Die musikalische Begleitung an Orgel und Klavier hatte Organistin Silke Bouikidou übernommen.

Weitere in der Ortsmitte zwischen Kirche und Friedhof aufgebaute Stationen waren der Garten Getsemane, die Verspottung Jesu mit Purpurmantel und Dornenkrone sowie die Kreuzigung. Ein Helm und die Speere der Soldaten sowie das Seil standen für die Gefangennahme im Garten, kreuzförmig aufgestellte Windlichter auf rotem Tuch in der Aussegnungshalle des Friedhofs für die Kreuzigung.

Besonders nachvollziehbar war die Grablegung in der Enge des Gewölbekellers im Pfarrhaus dargestellt. Lieder, Texte und Gebete an den einzelnen Stationen verbanden die Passionsgeschichte mit der heutigen Zeit, hatten Leiden und Zweifel, aber auch die Hoffnung auf Freiheit im Glauben zum Inhalt.

Die Zusammenfassung von Pfarrer Hämmerle "Wir sind mit dem Herrn unterwegs gewesen" und der Segen bildeten den Abschluss des kirchlichen Angebots, das möglicherweise im nächsten Jahr zu späterer Stunde fortgesetzt werden soll, um die Passion bei Fackelschein und Kerzenschimmer in der Abenddämmerung nachzuvollziehen.