Mit diesem Fahrrad fuhr Klaus-Dieter Thiel nach Santiago de Compostela. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Geburtstag: Der Tausendsassa feiert morgen seinen 70. / Engagement reicht weit über Wittershausen hinaus

"Das mach’ ich, das packe ich an" – dieser Satz charakterisiert Klaus-Dieter Thiel , der morgen seinen 70. Geburtstag, wohl am besten.

Vöhringen-Wittershausen. In Haderslev in Dänemark geboren, wurde Thiel, bedingt durch die Nachkriegswirren, 1947 mit seiner Mutter nach Wittershausen umgesiedelt. Seine Schulzeit bis zur Mittleren Reife verbrachte er in einem Internat in Esslingen.

Wieder zurück in der Heimat erlernte er den Beruf des Zimmermanns in einem Sulzer Betrieb. Erst in den Jahren danach bis 1968 wurde seine künstlerische Begabung geweckt, besonders als er in der Holzschnitzerei Groschopp feines Gestalten und die Liebe zum ausdrucksstarken Detail kennenlernte. Sofern es heute seine Zeit erlaubt, stellt er ausgefeilte, bewegliche Reptilien aus Holz her, über die man immer wieder staunt, wollen sie doch nach landläufiger Meinung nicht so recht in das Berufsbild passen.

Extreme Radtouren, die ihn an seine Grenzen führen, sind mit seinem Namen verbunden. Nicht verwunderlich, wenn man den Jubilar über seine harte Ausbildung reden hört, die er von 1968 bis 1971 als Soldat bei der Marine in Eckernförde durchlaufen hat.

Als den glücklichsten Tag in seinem Leben, neben der Geburt seiner Söhne Steffen und Bernd, erlebte er seine Heirat mit seiner Frau Hannelore, geborene Jauch. Ein Lächeln begleitet seine Erzählungen über die "Glücksfälle, bei denen die Welt in Ordnung war". Kurz darauf zog die junge Familie in ihr Eigenheim. Er absolvierte eine betriebswirtschaftlichen Ausbildung in Tübingen und legte 1977 die Meisterprüfung ab. Dankbar spricht er von der damaligen Unterstützung durch seine Schwiegereltern.

Die Weiterbildung zum Leimbaumeister auf der Fachhochschule in Düsseldorf und Auslandsaufenthalte als Betriebsleiter einer Horber Firma prägten die nächsten beiden Jahre, getreu seines Mottos "Mach’ ich."

Gemeinsam mit seiner Frau Hannelore gründete er 1979 den Betrieb Holz- und Trockenbau Thiel, weitsichtig eine Nische im Schall- und Brandschutz ausnützend. Jedoch ließ ein schwerer Arbeitsunfall am Erfolg zweifeln, alles stand auf der Kippe. Aber Thiel wäre nicht Thiel, hätte er aufgegeben: "Hanne, wir packen es wieder!" – ein Neubau wurde erstellt. 2008 konnte er mit Stolz einen stabilen Betrieb an seine zwei Söhne übergeben. 16 Lehrlinge hat er ausgebildet und neun französische Compagnons, berichtet er.

Thiel engagiert sich weiterhin im kommunalpolitischen und kulturellen Bereich. Die Liste seiner Aufgaben ist unendlich lang. Schmunzelnd erinnert er sich an einen Landwirt, der ihm beim Hausbau anbot: "Wenn du für mich in den Kirchengemeinderat gehst, darfst bei mir Holz schlagen, soviel du brauchst". Heute ist Thiel "nur" noch Mitglied des Kreistags (seit 22 Jahren), CDU-Kreisvorstand (seit 23 Jahren), seit 22 Jahren Kreisvorsitzender der Wirtschafts- und Mittelstandsvereinigung und seit zwölf Jahren Mitglied im Vorstand AK Bundeswehr der Landes-CDU. Außerdem bringt er seine Erfahrung im Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg (seit zwölf Jahren), im Betriebsausschuss Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises (seit 16 Jahren) und im Zweckverband Bauernmuseum Wasserschloss Glatt (seit 17 Jahren) ein.

Liebe zur Heimat ist ihm ein Antrieb

Aus der Liebe zu seiner Heimat, rief er den Mühlbachhöhenweg ins Leben und kümmert sich um den "Juchzgergraben". Mit seinem ehrenamtlichen Engagement im Ort und als passives Mitglied in den Vereinen möchte er auch wieder etwas zurückgeben, da er so viel Zuwendung und Unterstützung in seinen Anfangsjahren erfahren habe.