Das Oberndorfer Hornquartett spielt in der Petruskirche Werke von klassisch bis modern. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Oberndorfer Hornquartett und Clarisonos begeistern das Publikum

Vöhringen. Zum zweiten Mal seit 2015 traten unter dem Motto "Blech trifft Holz" in der Petruskirche in Vöhringen zwei Ensembles auf. Das Oberndorfer Hornquartett gab zusammen mit den Clarisonos, einem Klarinettenquartett aus der Region Alb /Schwarzwald, ein gemeinsames Konzert.

Mit dem "Einzug der Gladiatoren" eröffneten die vier Hornisten den bunten Kranz an klassischen und modernen Blüten. Auf recht humorvolle Weise begrüßte Pfarrer Gottfried Kircher die vielen Besucher, die den Weg in die Kirche gefunden haben. Die Clarisonos, die erst seit 2017 zusammen sind, stellten sich mit der Ouvertüre aus der Oper "Die Hochzeit des Figaro" ganz im Sinne Mozarts vor. Die weiche Musik der Hörner machte die "Suite im alten Stil" von Paul Prager mit den vier Sätzen Intrada, Menuett, Sarabande und Gigue zum einem ganz anderen Hörgenuss, der sich durchzog. Gerne lauschte man auch dem Chanson "Sous le Ciel de Paris", verbunden mit einer kleinen Höraufgabe, oder dem Stück "Easy" aus den 1970er- Jahren, ausdrucksstark gesungen von Volker Rückert. Bei "What a wonderful world", meinte man fast die rauchige Stimme eines Louis Armstrong zu hören, und lautmalerisch ließ "El Condor pasa" den Kondor in den peruanischen Anden kreisen. Lebhaft klang das Funiculi, Funicula. Ein Lächeln lag in den Mienen der Zuhörer, mit dem auch die Vorträge der Clarisonos begleitet wurden.

Einen Einblick in die Bandbreite der Klangschattierungen von Klarinetten gewährte die "Suite Hellenique" mit vier Teilen, deren ruhigere Improvisationsteile in einen feurigen Rahmen eingebettet waren. Unterschiedliche Stimmungen drückten auch der Slawische Tanz Nr. 2 von Dvorak aus.

"An Klezmer kommt keine Klarinette vorbei", moderierte Sabrina Michelfeit. Klezmermusik ist jüdische Musik. Die Melodien erinnern an menschliche Stimmregungen. Das bewiesen zwei wunderschöne Soli von Rebekka Ruth (B-Klarinette) und Peter Kuptz (Bass-Klarinette), die unter die Haut gingen. Als "Rausschmeißer" kündigte das jazzig angehauchte "Tico, Tico" das Ende des Konzerts an. Einen besonderen Ohrenschmaus hatte zwischendurch ein unangekündigtes Intermezzo zwischen Blech und Holz geboten.

Langen Applaus für ein feines Konzert erfüllte den Kirchenraum. Und das beste kommt immer am Schluss. Mit "Chorus of Kidnappers" aus dem Rigoletto und "America" aus der Westsidestory setzten die Musiker zur Begeisterung des Publikums bei der Zugabe nochmals eins drauf.