Kinder lernen beim Mosten das Handwerk kennen. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Kindergarten stellt Apfelsaft traditionell her / Verkauf an Angehörige / Erlös geht an Puppenspieler

Die gemeinsame Apfelernte und das Pressen von frischem Süßmost brachte den Kindergartenkindern nicht nur frische Luft und jede Menge Spaß, sondern auch einen finanziellen Zuschuss zum geplanten Puppenspiel.

Vöhringen-Wittershausen. Eine Mostpresse für den Handbetrieb besitzt die Familie Seiffer in Vöhringen. Also machte Monika Seiffer, die im Kindergarten Wittershausen arbeitet, den Vorschlag, mit den Kindern auf traditionelle Weise Apfelsaft herzustellen. Das Kindergartenteam um Leiterin Sandra Friess, der Elternbeirat und einige Elternteile sagten ihre Unterstützung zu.

In Gummistiefeln und warm eingepackt ging es am ersten Tag los mit einem Spaziergang zum Obstgarten von Frida Jauch. Ihre Enkelin besucht ebenfalls den Kindergarten. Als Jauchs Sohn Wolfgang die Äpfel vom Baum schüttelte, konnten die Kinder zusammen mit zwei Müttern und drei Mitarbeiterinnen des Kindergartens die herbstliche Pracht einsammeln.

Bald waren Körbe und Säcke so reichlich gefüllt, dass Seiffer bereits ahnte, wie viel Arbeit beim Pasteurisieren und Abfüllen für das Bag-in-Box-System auf sie warten würde. Hilfe kam von Bauhofmitarbeiter Werner Schwarz, der sich, so auch bei der Gläsernen Produktion Ende September, immer wieder gerne beim Mosten über die Schulter schauen lässt. Spontan stellte er privat einige praktische Gegenstände zur Verfügung, etwa einen leistungsstärkeren Häcksler zur Maischeherstellung und ein Edelstahlfass samt Tauchsieder zum Erhitzen.

Am nächsten Nachmittag wurde die Aktion bei den Seiffers in Vöhringen fortgesetzt. Unter der Anleitung von vier Familienmitgliedern und den wohlwollenden Augen mancher Passanten wurden die Äpfel im Zuber gewaschen und von den Kindern in den Häcksler bugsiert.

Eimerweise füllten die Erwachsenen die Apfelmaische in die mit Tüchern ausgeschlagene Presse. Auch Seiffers Sohn Valentin kannte sich mit dem Herstellungsprozess bestens aus und packte tatkräftig mit an.

Kaum floss der erste Saft durch die Rinne, drängten sich die Kinder mit dem Becher in der Hand nach vorne, um sich eine Kostprobe abzuholen. Diese schmeckte nach getaner Arbeit besonders lecker. Zwei Mütter brachten noch Muffins und Kuchen mit. Manche Kinder bewiesen so viel Ausdauer, dass sie am Ende noch mit dem Gartenschlauch die Utensilien säuberten.

Aufgrund der reichlichen Ausbeute beschloss der Elternbeirat, dass der Saft nicht nur im Kindergarten ausgeschenkt werden sollte. Den Überschuss konnten die Angehörigen erwerben. Der Erlös kommt der Finanzierung eines Puppenspielers zugute, der in der Vorweihnachtszeit die Kinder erfreuen wird.