Mit dem Besen wird ganz zart der Schantle vom Staub befreit. Von links: Andreas Fischer mit Hexe, Guido Kinzel, Rainer Schlotter mit Schantle und Ismael Vaquera mit einem Narro Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Vöhringer Narren stauben Masken ab

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Der wichtigste Termin in einem Narrenleben ist das Abstauben, das darf auf keinen Fall verschlafen werden. Das tat auch keiner. So konnte der Vorsitzende Guido Kinzel ein volles Sportheim begrüßen. Und es ging auch gleich zur Sache, denn die Fasnet 2015 ist kurz.

Der zweite Vorsitzende Andreas Fischer waltete fachgerecht nach den gereimten Anweisungen Kinzels seines Amtes. Die Hexe ist als Gründungsfigur die älteste Ausgabe der Vöhringer Fasnet, deshalb hatte sie die gründlichste Reinigung nötig. Mit dem kleinen Finger wurden nicht gerade zimperlich die Runzeln bearbeitet, die Augen geöffnet, Mund und Nase befreit und zum Leben erweckt.

Gestreichelt war die Abstauberei des Narro. Die Großzügigkeit und Geschwätzigkeit des Schantle preisend, wurde dieser recht manierlich und sorgsam bearbeitet, bis selbst in den Augen "kein grauer Star" mehr zu erkennen war und der große Mund nur so glänzte. Steckte da etwa ein Bestechungsversuch dahinter, wenn man an "Bombole, Orangen und Wirscht" denkt? "Ganz behutsam und zart" machte man den alten Broatschua sauber, nicht dass "der gute Ma schau wieder s’ganz Geleg verdabbt".

Der komplette Narrenfahrplan und die neue, strengere Ausleih- und Häsordnung wurden dann bekanntgegeben. Die Offenlegung der Buskosten, Anmeldung zu den Fahrten über die Homepage und der Nachtermin der Sprungbändelausgabe am 9. Januar ab 18 Uhr im Narrenheim waren weitere Punkte, bevor es beim gemütlichen Beisammensein in die glückselige Fasnetsaison 2015 ging.