So sieht der Entwurf aus. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauwerk: Die evangelische Gemeinde in Vöhringen erhält einen Zuschuss aus dem Leader-Projekt

Das Kirchenprojekt der evangelische Kirchengemeinde geht in eine neue Runde. Es wurde ins europäische Regionalförderprogramm Leader für eine Bezuschussung aufgenommen.

Vöhringen. Was Anfang 2015 noch Wunschdenken der Kirchengemeinderätin Ina Klingele war, nimmt Gestalt an. Sie möchte die Kirche als Ort der Begegnung sehen. Mit einem Kirchencafé lasse sich "gelebte Gemeinschaft" verwirklichen. Ihre Vision wurde noch von Rätin Benita Schulten und Pfarrer Gottfried Kircher geteilt. Kirche soll alltagstauglich und ein Stück Zuhause werden.

Klingele fragte damals bei Universitäten mit Architekturstudenten an, ob Interesse an einer solchen Semesterarbeit bestehe, mit der Maßgabe, Altes und Kirchliches zu achten, sowie Neues attraktiv für die Zukunft zu gestalten. Es wurde keine Semesterarbeit, sondern eine Freizeitarbeit der beiden Studenten Markus Marschall und Samuel Schmidt von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Schon im November 2015 traf deren erstes ideenreiches Gesamtkonzept ein.

Anfang 2016 reichte das "Visionsteam" die Projektbeschreibung unter dem Thema "Ich, Du, Wir – Treffpunkt Kirche im Dorf" beim Ideenwettbewerb der Evangelischen Landeskirche ein. Ein Public Voting zog weite Kreise. Ende März ging das Vöhringer Projekt als eines der beiden Sieger hervor. Im Juni 2016 nahmen die Verantwortlichen des Ideenwettbewerbs vom Oberkirchenrat Stuttgart das Projekt vor Ort in Augenschein, um sich selbst ein Bild zu machen, wohin der Gewinn fließt. Dieser hilft, dass die Maßnahme finanzierbar wird, ist aber nicht ausreichend für das ganze Vorhaben.

Das Leader-Programm kam ins Gespräch. Angela Blaes von der Leader-Stelle in Rottweil bescheinigte dem Kirchenprojekt seine Bewerbungsfähigkeit. Also stellte Klingele gemeinsam mit ihrem Vater Helmut Binder die Unterlagen zusammen mit einer überarbeiteten Projektbeschreibung und Kostenschätzung auf Grund eingeholter Angebote.

So öffnet sich nun im Erdgeschoss der Sakralraum durch eine Faltwand hin zum Cafébereich und die Empore, als Lese,- Gesprächs,- und Ausstellungsbereich, erhält eine Abtrennung.

Die von Kircher und dem Ratsgremium überprüften Pläne wurden Mitte Juli bei der Leader-Geschäftsstelle eingereicht, und groß war die Freude, als das Auswahlgremium unter sechs Bewerbungen dem Vöhringer Projekt einen Zuschlag erteilte.

Allerdings muss das Projekt noch vom Regierungspräsidium Freiburg bewilligt werden, bevor die Fördergelder fließen. "Als nächstes muss jetzt die denkmalschutzrechtliche Genehmigung eingeholt werden. Dann stehen Architektensuche und die Sicherstellung der Finanzierung an", ließ Klingele wissen.