Bei einem in Sternform vorbereiteten Baumstamm kann sich jeder seinen eigenen Weihnachtsstern absägen. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldweihnacht: Besinnliche Stunde im Mittelpunkt des Abends / Großer Besucherandrang im Rondell

An Weihnachten rücken die Menschen zusammen, suchen im Lichterschein Wärme und das Gespräch miteinander. Genau das machte das Besondere an der Waldweihnacht im Rondell aus. Man fühlt sich wie bei der Familie.

Vöhringen. Am Eingang und im Innern erhellten Feuerschalen die Dunkelheit. Kerzen auf den Tischen setzten weitere Lichtpunkte. Flammen knisterten, heimelige Atmosphäre verbreitend. Bereits am späten Nachmittag empfing der Markt die vielen Besucher, insgesamt sollten es rund 2500 sein. Viele kamen von weit her angereist. Man redete, lachte und freute sich ob des Wiedersehens. Heiße Getränke und feine Spirituosen waren genauso gefragt wie das reichhaltige Essensangebot, das keine Wünsche offen ließ. Überall kitzelten verlockende Düfte die Nase.

Anziehungspunkt in der Mitte war ein Baumstamm, in Sternform vorbereitet von Holzbau Binder. Alt und Jung, Männer und Frauen standen an. Jeder wollte eine Scheibe davon. Dann hieß es "die lange Waldsäge nur ziehen". Die Anweisung kam vom Chef, Helmut Binder. In Zimmermannskluft beaufsichtigte er die schweißtreibende Arbeit, die mit einem eigenen Stern und Beifall belohnt wurde.

Weihnachten im Rondell ist mehr als Unterhaltung und Kommerz. Was lag am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara näher, als diese in den Mittelpunkt zu stellen? "Ein Hoffnungszweig im Winter" war Thema der besinnlichen Einstimmung durch Pfarrer Gottfried Kircher und Monika Prillwitz von der evangelischen, beziehungsweise der katholischen Kirche. Die Besucher, dicht gedrängt in einem Halbkreis um die Tribüne, lauschten nicht nur, sondern sangen auch mit.

Der Projektchor, bestehend aus den Sängern der Neuapostolischen Kirche und den "Young Voices" bereicherte die Momente, die inne halten ließen. Fürbitten, gesprochen von Flori Kipp, Lena Schaible und Pauline Plocher, das Vaterunser im Kerzenschein und Posaunenchorklänge im nächtlichen Wald berührten, Weihnachten war zu spüren. "Lasst uns froh und munter sein", vom Posaunenchor intoniert, dazu musste nicht aufgefordert werden.

Die weihnachtliche Stimmung wurde mit dem Musikverein beibehalten und mitsummend glitten die Blicke über Pilze, Wichtelmänner, Dekoartikel, Wollsachen, selbstgebackene Brötle, Marmeladen, Wachskerzen, Genähtes, Hutzelbrot, Weckenmänner, Kosmetik und vieles mehr. Über die angebotene Vielfalt an liebevoll dekorierten Ständen konnte man nur staunen.

Der Besucherstrom riss nicht ab. Während Einzelne sich auf den Heimweg machten, wiesen stimmungsvoll weit mehr als 500 Kerzen in Gläsern und eine Lichterkette den Weg zur Waldweihnacht, die wieder erfolgreich von so vielen mitgestaltet wurde.