Die Swabian Brass begeistert mit ihren Interpretationen. Das Ensemble Mocatheca, das seit 2006 besteht, überzeugt die Zuhörer (links). Fotos: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Swabian Brass und Mocatheca gastieren in der Petruskirche in Vöhringen / Erheiterndes Konzert begeistert

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Als musikalischer Leckerbissen war das Konzert angekündigt worden. Und wer will sich schon so etwas entgehen lassen? Dem entsprechend hoch war auch die Besucherzahl, welche das virtuose Spiel des Blechbläserquintetts Swabian Brass und des Klarinettenquartetts Mocatheca genossen.

Als ganz besonderen Abend markierte ihn Wolfgang Lehrke in seiner heiteren Begrüßung. Blech treffe auf Holz und fünf Schwaben auf vier Damen aus Wien. Und Heiterkeit trug das ganze Konzert.

Dafür sorgte das Ensemble Mocatheca schon mit der "Ouvertüre zur Hochzeit des Figaro" von Mozart zur Eröffnung. Temperamentvoll, locker und leicht, die Besucher horchten auf. Erst recht, als Sabrina Hug verriet, dass sie aus Lauterbach stamme und sich freue, "zu Hause ein Konzert zu geben". Musikalisch vollendete Perfektion ließ auch das zweite, volkstümlich anmutende Stück erstrahlen. Als die eigene Klangvorstellung bereichernd empfand man die "Suite Helenique", stellten doch die Instrumente sowohl in Solopartien, als auch im Zusammenklang ihre ganze Ausdruckskraft vor. Ob jazzig angehaucht oder klassisch- eindringlich vorgetragen, immer spürte man die Liebe der jungen Damen zu ihrer Musik, ganz besonders in einer Rhapsodie aus der Klezmer-Musik. Mit dem sensiblen Stück, nochmals die ganze Virtuosität aufzeigend, verabschiedete sich das Ensemble. Eine Zugabe war danach einfach Pflicht.

Fast wie ein Wettstreit mutete der Konzertablauf an, denn die Phoniker spielten immer abwechselnd. Dem Spiel des Swabian Brass, von Brillanz und Reinheit getragen, fein moduliert und interpretiert, lauschte man gerne, beispielsweise einer Suite von Bach oder der Ouvertüre zur Zauberflöte. In humorvoller Weise moderierte Michael Müller die einzelnen Stücke. Ein schmunzelndes Publikum erlebte lautmalerisch nochmals den 1. Mai 2015. Die Tuba intonierte den Dauerregen als Grundton. Die Trompete versuchte glaubhaft zu machen, der Mai sei gekommen. Selbst der volle Klangteppich, zur Überzeugung ausgelegt, vermochte nicht, einen maienhaften Eindruck zu erwecken. Die Tuba kommentierte mit einem Seufzer. Amüsant, musikalisch erzählend, als richtigen Gag, präsentierten die Herren ihr "Largo al factotum" aus dem Barbier von Sevilla. Nach Müllers Ansage wurden die Zuhörer nun Zeuge eines Streites: Händels Halleluja oder das Gospel "Oh when the Saints". In wunderbarer Weise wird der anfangs hörbare "Streit", Trompeten äfften eine Passage nach, zu einem beeindruckenden Halleluja-Höhepunkt geführt.

Lange Stille im Kirchenraum leitete über zum stehenden Applaus, als Anerkennung für ein fantastisches Konzert, der selbst nach der Zugabe "The Rose" nicht enden wollte.