Waltraud und Johann Grager werden für ihren Einsatz für die Schwalben geehrt, dahinter Herrmann Kammerer und Eckhard Kiefer vom Nabu Horb (jeweils von links). Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszeichnung: 45 Nester rund ums Haus

Kreis Rottweil. "Hier sind Schwalben willkommen.". Eine quadratische Plakette mit diesem Aufdruck weist das Heim von Waltraud und Johann Grager in der Hopfenstraße in Vöhringen als schwalbenfreundliches Haus aus.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zeichnete damit die Familie Grager für ihren wertvollen Einsatz und ihr besonderes Engagement im Schwalbenschutz aus. Überreicht wurde die Plakette samt Urkunde von Eckhard Kiefer vom Nabu Horb.

Die Plakette ist schon einen Blick wert, denn neben dem Schriftsatz sind auch noch jeweils die größere Rauch- und die kleinere Mehlschwalbe aufgedruckt. Und der kleineren Art wird seit rund 35 Jahren Unterschlupf gewährt.

Mit zwei Schwalbennestern beim Einzug ins neue Haus fing alles an. An der Ostseite des Hauses gelegen, wurden sie aber nicht angenommen. Der Vogelliebhaber siedelte sie an die Westseite um, und die neuen Behausungen wurden sofort bezogen. Grager beobachtete auch den Drang zum Selberbauen, deshalb erweiterte er im Laufe der Jahre die Kolonien.

Heute bietet er mit 45 Nestern rund 250 Mehlschwalben eine ideale Heimat, denn das Haus liegt am Ortsrand in Wiesennähe. Die Vögel fühlen sich offensichtlich wohl, denn jedes Jahr kehren sie zurück und ziehen ihre Jungen groß. Da wird auch mal ein kleiner Sperling miternährt, der aus einem Nest gefallen ist und untergeschoben wurde.

Vor der Rückkehr in die Behausung steht der Frühjahrsputz an, den die Herbergsmutter Waltraud zusammen mit Hermann Kammerer, einem mit der Familie befreundeten Vogelliebhaber, übernimmt, denn die 45 Nester werden fachgerecht gereinigt und desinfiziert. Die Zahl 45 nimmt auch beim Nabu eine Spitzenstellung ein, denn sie bedeutet die höchste Anzahl an Schwalbennestern, für die jemals eine Plakette ausgegeben wurde.