Viele an der Flüchtlingsbetreuung Interessierte haben sich im Vöhringer Sitzungssaal eingefunden. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlingsbetreuung: Gut besuchte Auftaktveranstaltung zur Einrichtung von Arbeitskreisen in Vöhringen

Von Ingrid Vögele

Der Flüchtlingsbetreuung in Vöhringen wird jetzt eine Struktur gegeben.

Vöhringen. Sichtlich erfreut zeigte sich Bürgermeister Stefan Hammer in seiner Begrüßung über die starke Teilnahme an der Auftaktveranstaltung für ehrenamtliche Helfer der Flüchtlingsbetreuung. Im Sitzungssaal hatten sich 40 Interessenten eingefunden.

Bildgestützt mit Zahlenmaterial erläuterte Hammer zunächst die dezentrale Verteilung über die Bundesländer, Landkreise, Städte und Gemeinden. Für die Unterbringung liege kein fester zwingender Aufnahmeschlüssel vor, sondern die Solidargemeinschaft weise höhere Aufnahmezahlen in Gemeinden mit einer höheren Kapazität aus.

Die aufgezeigte Entwicklung und das Raumangebot lasse ab Februar mit 105 bis 120 Flüchtlingen in der Gemeinde rechnen. Damit liege Vöhringen gemessen an der Einwohnerzahl aber noch deutlich unter dem Durchschnitt. Zur Zeit seien bereits drei Familien mit insgesamt 14 Personen in der Dorfstraße untergebracht, die vom Rathaus versorgt würden.

Um einer möglichen Turnhallenbelegung zu entgehen, würden auf dem früheren Bauhofgelände 16 Container aufgestellt, die Platz für bis zu 35 Personen böten.

Das private Angebot in der Eythstraße 12, zur Zeit im Umbau, könne ab Februar bis zu 70 Asylsuchende aufnehmen. Um diese humanitäre Aufgabe der Betreuung zu bewältigen, sei die Gemeinde auf ehrenamtliche Helfer angewiesen, deren Engagement in diesem Treffen strukturiert wurde.

Wie notwendig eine solche Struktur ist, zeigte Urs Thiel vom Arbeitskreis "Flucht und Asyl" aus Sulz auf. Ausgehend von den Erfahrungen, besonders in Glatt, erläuterte er ausführlich und konkret an Beispielen die "notwendigen drei B", nämlich "begegnen, begleiten und befähigen". Daraus ergaben sich sechs Arbeitskreise mit unterschiedlichen Aufgabenfeldern und deren Vernetzung mit Stadt und Landratsamt, wie das vorgestellte Organigramm zeigte.

Heinz Hauser stellt Röthenmühle als Treffpunkt zur Verfügung

Eine mögliche Zusammenarbeit mit Sulz wurde angeregt. Mahnende Worte zur Verhütung vor Überforderung richtete er an die zukünftigen Helfer. Fortbildungsangebote sollen angenommen werden. Die Angebotsliste soll im Gemeindeblatt veröffentlicht werden.

Großen Applaus erntete Heinz Hauser für sein Angebot, die Röthenmühle für das monatliche Treffen zwischen Flüchtlingen und Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, womit eine Frage nach einem Ort der Begegnung aus der Fragerunde beantwortet war.

Hammer stellte nun fünf mögliche Arbeitskreise für Vöhringen vor. Angenommen wurden "Spracherwerb/Hausaufgabenbetreuung", "Alltagsbegleitung" und "Sachspenden", erweitert noch um "Integration/Begegnungen" aus den Reihen der Anwesenden.

"Arbeiten" und "Mobilität/Behördenbegleitung" wurden zurückgestellt. Ein weiteres Treffen im Januar ist geplant.