So ein Wengerter Schütz (hinten) hat’s nicht leicht . Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Narren: Programm kommt bestens an / 13 Gruppen geben sich ein Stelldichein

Von Ingrid Vögele

Vöhringen. Alle Hände voll zu tun hatten die Broatschua-Hexen hinter ihrer Theke, denn sie waren Gastgeber des Hexenballs. Offensichtlich als Geheimtipp mit Wohlfühlcharakter gehandelt, füllten nicht nur Zunfthexen die Halle, sondern sie brachten in ihrem Gefolge noch zivile Schönheiten und Unschönheiten mit in Form von "selbst gebastelten" Probehexen. Umfallen konnte keiner, da war kein Platz zum Liegen.

Als richtiger Kenner der Szene erwies sich Broatschua-Moderator Ismael Vaquera, der alle Zünfte mit dem richtigen Ruf begrüßte. Aus allen Ecken schallte lautstark die Antwort zurück. Insgesamt gaben sich 13 Gruppen ein Stelldichein.

Zünfte mit schaurig-schönen Hexen aus Nah und Fern waren als Hingucker in geballter Masse schon beeindruckend. Das schmucke Ausgehhäs mit blinkender Spitzenunterhose war Pflicht.

Wengerter aus Unterjesingen gaben in ihrem Tanz für Unkundige einen Crashkurs im Rebenschneiden, und ihr Schütz vertrieb keine Vögel, sondern die Hexen. Ihre mitgebrachte Lumpenkapelle traf zielsicher den Geschmack des Publikums, genauso wie die "Pfuutzger Mussig", eine Guggamusik aus Seitingen-Oberflacht. Überhaupt zeigten die Hexentänze eine unglaubliche Originalität. Hexenkessel waberten, Gestalten schlichen, erschreckten und bewegten sich im nächsten Moment rasant über die Bühne, flogen in Mühlen oder bei Überwürfen und türmten sich auf zu großartigen Pyramiden, unterstrichen noch durch Lichteffekte. Hexen können zaubern, bewiesen durch die "schwebende Jungfrau", die als Gruoler "Gastgeschenk" das Programm bereicherte.

Genauso bunt wie das Publikum war das reiche und kurzweilige Programm, das bestens ankam. Anmut, Eleganz, Sportlichkeit und Schönheit zeigten die Gardetänzerinnen. Da glaubte man schon, dass im Himmel der Teufel los war, da glotzten sogar die Hexen und wollten das Ganze nochmals sehen.

Die Stimmung war bombig, alles sang mit bei den Titeln, die der fasnetserprobte DJ Mario Göttler auflegte. Die Bässe wummerten, der Boden vibrierte, Nebelschwaden hüllten die Gäste ein. Man tanzte auf und vor der Bühne, die Party war ein Knaller.

Gäste waren die Narrenvereinigung Gruol, der Fasnetsclub Unterjesingen, die Narrenzünfte Heiligenzimmern, Dornstetten und Empfingen, die Lenauhexen aus Steinhofen, die Täbinger Liachthexen, die "Pfuutzger Mussig" aus Seitingen-Oberflacht, die Obstacher Hexen aus Schietingen, die Glatter Schlosshexen, die Riedbachhexen aus Geislingen, die Vöhringer Schlossberghexen und die Mönchsgraben Hexen aus Rangendingen.