Mit vereinten Kräften wird das Pflanzloch gegraben. Rechts ist Rektor Thomas Prügel, links Förster Bernd Nickel.. Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder-Bote

Sie kann bis zu 400 Jahre alt werden / Pflanzaktion zusammen mit Förster Bernd Nickel

Von Ingrid Vögele Vöhringen. Es ist schon eine liebe Tradition geworden: das Schulbaumpflanzen. Das älteste noch lesbare Schild im Schulwald zeigt den Jahrgang 1989/90 an. Jedes Jahr um einen Baum erweitert, ist es dieses Jahr eine Bergulme.

Schon von Weitem hörte man Wortfetzen, die rasch deutlicher wurden: "Wie weit ist es noch?" Und um die Wegbiegung stapften in einem bunten Auf und Ab 30 Erstklässler mit ihren Klassenlehrerinnen Annemarie Kliner (1a) und Sabine Pfau (1b). Die Eltern hatten sich derweil um die Bewirtung gekümmert. Und als der Schulwald in Sicht kam, gab es kein Halten mehr. Jeder wollte als erster ankommen.

Förster Bernd Nickel stellte "ihren" Baum vor. Eine Herzwurzel, die stattliche Höhe dieses Laubbaumes, ein Alter bis zu 400 Jahren und ein Durchmesser bis zu drei Metern beeindruckte sogar die Kinder, und jetzt stellte jedes mit einem Merksatz sein Baumwissen unter Beweis. Da war, je nach Temperament laut oder leise, manchmal ganz schüchtern die Rede von einem biegsamen Stamm, von Ästen, die zur Sonne hinausgehen, von dicken und dünnen Wurzeln, aber auch von Chlorophyll und Traubenzucker und dass die Menschen die Bäume zum Atmen brauchen. Auch den Tieren bieten sie Schutz, wie mit dem Lied "In einem Baum" den Eltern gezeigt wurde.

Fünf Kinder erinnerten mit einem Gedicht von Leo Tolstoi daran, dass ein Baum auch noch späteren Generationen diene. Nun hieß es richtig anpacken: Pick-up abladen, Werkzeugtaschen, Schild und Schutzzaun tragen, Rammkatze und wie die Sieben Schwaben zu fünft einen schweren Pfosten transportieren. Die Kraft von Rektor Thomas Prügel half mit, das passende Loch zu graben.

Interessierte Kinder und Eltern verfolgten das Pflanzen, begleitet von fachmännischen Ratschlägen. Richtiges Bedecken und Anstampfen war Förstersache, sachgerechtes Angießen Schülerarbeit, wobei einige noch ihr eigenes Mineralwasser opferten. "Ich bin der Baum vor deinem Haus", mit diesem Lied bat er seine neuen Besitzer, ihn nicht zu vergessen, ihn auch mal zu grüßen und zu gießen, damit er ihnen später einmal Schatten spenden könne. Die Kinder sicherten ihm noch einen Besuch in diesem Schuljahr zu, und vielleicht führt einmal in späteren Jahren eine Wanderung hierher und ein Verweilen mit Erinnerungen:"Weißt du noch...?"