Bürgermeister Stefan Hammer, flankiert von seinen Stellvertretern Gerhard Schittenhelm (rechts) und Thomas Prügel (links), erläutert die Ausgangslage und den Sachstand zum Hallenneubau. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bedenken wegen hoher Kosten / Fußballer befürchten in der Bauphase den Verlust von Trainingsflächen

Vöhringen (sf). Fördervereinsvorsitzender Wolfgang Fittig warb vor der Hallendiskussion beim Publikum für die Übernahme von Stuhlpatenschaften. Dann war die Meinung der Einwohnerschaft gefragt. Trotz mehrerer Appelle von Verwaltung und Gemeinderat gab aber kaum jemand eine Stellungnahme dazu ab, welche Hallenvariante präferiert wird. Die Kosten waren aber schon ein Thema.

"Die 10,5 Millionen Euro sind happig", sagte ein Besucher in Bezug auf die Zweihallenlösung, die etwa 20 Prozent teurer käme als die Mehrzweckhalle, und dass er froh sei, nicht mehr im Gemeinderat zu sein. Befürchtet wurde auch, die Halle könnte zum Prestigeobjekt werden und am Ende noch teurer werden als veranschlagt. Verlangt wurde die strikte Einhaltung eines Kostenlimits.

Dazu baut die Verwaltung auf ein erfahrenes Planungsbüro an ihrer Seite. Bereits durch die Definition in den Ausschreibungsunterlagen für den Architektenwettbewerb nehme man Einfluss auf die Höhe der Baukosten.

"Es sind nicht mal 100 Leute da. Muss man überhaupt über zwei Varianten diskutieren?", stellte ein Zuhörer lakonisch fest. Das hinderte einen anderen nicht daran, einen Bürgerentscheid zur Hallenvariante vorzuschlagen. Gemeinderat Thomas Prügel fragte sich, ob das erforderliche Quorum überhaupt erreicht werden könne. Nachgefragt wurde auch eine vierte Heizungsvariante mit Hackschnitzeln aus den Gemeindewäldern.

Hammer hatte dies auch schon erwogen, das Planungsbüro rät hingegen wegen der Geräte und Kosten für Trocknung, Einlagerung und Transport davon ab. Zur Meinungsfindung wolle man noch die Epfendorfer Anlage besichtigen und Informationen bei der Energieagentur einholen. Thomas Schäfer vom Tischtennisclub betonte, die genannten 125 Quadratmeter Trainingsfläche und Geräteraum seien nicht von seinem Verein gefordert worden. Das Planungsbüro war durch die angegebene Personenzahl darauf gekommen. Der TTC hatte hatte 85 Quadratmeter Bedarf angegeben und die Übernahme des Innenausbaus angeboten. Gemeinsam soll der Platzbedarf überprüft werden.

Vor allem die Fußballer fürchteten beim möglichen Standort "Trainingsplatz", in der Bauphase nicht genügend Trainingsflächen zu haben. Hier hatte auch ein Wechsel in der Vereinsführung der SGV andere Befindlichkeiten ergeben als zu Gesprächsbeginn. Einer fragte sogar an, ob nicht erst die bestehende Halle abgerissen und an gleicher Stelle der Neubau errichtet werden könne. Er wollte zumindest abgeklärt haben, ob Ausweichmöglichkeiten für die Sportler in umliegenden Hallen bestünden. "Sie können nicht den Schulsport so lange ausfallen lassen", lautete das Gegenargument.

Auch Gemeinderätin Andrea Kopp warnte davor, den Trainingsbetrieb zu gefährden. "Dann können sich die Mannschaften abmelden", sagte sie.

Innerhalb weniger Wochen will der Gemeinderat nun entscheiden und hat bis dahin auch weiterhin ein offenes Ohr für Anregungen.