An der Bushaltestelle Hagenreute sollen – nicht zum ersten Mal – Schüler stehen geblieben sein. Foto: Eich

Eltern beklagen sich: Schüler werden stehen gelassen. Problem bei Schulleitung und Busunternehmen bekannt.

Vöhrenbach/Furtwangen - Pünktlich zum Schuljahresbeginn melden Eltern Probleme bei der Schülerbeförderung. So sollen an der Bushaltestelle Hagenreute in Vöhrenbach am Dienstagmorgen Schüler wegen Überfüllung des Busses stehen gelassen worden sein.

Am Dienstag erreichte eine E-Mail unsere Redaktion. Unterzeichnet war sie ohne nähere Namensnennung von "besorgten Eltern".

Ein kurzer Auszug folgt: "Wie jedes Jahr gibt es auch heute wieder ein großes Fragezeichen bezüglich der ordnungsgemäßen, pünktlichen und sicheren Beförderung der Schüler, in diesem Fall von Vöhrenbach nach Furtwangen.

Man sollte doch meinen, dass es möglich sein sollte, die Kapazitäten so zu planen, dass keine Schüler stehen gelassen werden müssen, wie dies am heutigen Morgen an der Haltestelle Vöhrenbach Hagenreute der Fall war. Und auch, dass ein sicherer Transport in nicht überfüllten Bussen gewährleistet wird."

Zahl der erforderlichen Plätze bekannt

Die Schreiber sind der Meinung, dass eindeutige Zahlen aufzeigten, wie viele Schüler zu welchen Zeiten an die Schulen fahren müssten – und auch die Anzahl der (Sitz- und Steh-) Plätze eines Busses müsse bekannt sein. "Oder rechnet man bei der Beförderung der Schüler bewusst mit einer Unterdeckung, gemäß dem Motto, Eltern und Schüler werden sich schon anderweitig zu helfen wissen", meinen die Beschwerdeführer.

Bestens ersichtlich dürfte nach Meinung der Verfasser die Misere an der Haltestelle Vöhrenbach Hagenreute sein, nachdem die Busse bereits an den vorherigen Haltestellen mit Schülern gefüllt worden seien. "Vor allem für die neuen Schüler von Gymnasium und Realschule dürfte diese eine wirklich tolle Erfahrung sein – die Sorge, nicht mitgenommen oder abgedrängt zu werden", heißt es in dem anonymen Schreiben weiter.

Vielleicht sehe man als betroffene Eltern die Sache sicherlich nicht immer zu 100 Prozent objektiv, geben die Schreiber zu – doch "die vergangenen Jahre zeichnen jedoch immer ein ähnliches Bild", heißt es abschließend.

Der Schwarzwälder Bote wollte sich, wie weiter gefordert wurde, ein eigenes Bild machen und befragte dazu die Direktorin des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschulzug, zu dem die meisten betroffenen Schüler unterwegs sind. Ihr sei dazu nichts bekannt geworden, allerdings habe die Schulsekretärin wohl Bescheid gewusst. Allerdings, so bekannte Oberstudiendirektorin Ursula Kiefer, sei das ein bekanntes Phänomen, das vor allem zu Schuljahresbeginn auftrete. "Mit dem Betreiber der Linie, der Südbaden-Bus GmbH, stehen wir in stetigem Kontakt. Das Unternehmen setzt nach eigenem Bekunden innerhalb einer Zeit von etwa 20 Minuten auf dieser Strecke drei Busse ein – die meistenletzten – und wenn der halt überfüllt ist, müssen die Schüler draußen bleiben, da führt kein Weg daran vorbei", betonte sie. Im Gespräch mit dem Busunternehmen habe sie immer wieder festgestellt, dass die beiden ersten Busse keineswegs überfüllt seien.

Zwar werde das den Eltern im Mai so mitgeteilt, allerdings stelle sie immer wieder fest, dass offensichtlich genau das irgendwie verdrängt werde, bis die Schule beginnt. "Unser Gespräch hat jetzt aber eines bei mir bewirkt: Wir werden das noch einmal zu Schuljahresbeginn kommunizieren", sagte sie abschließend.